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Fortescue Aktie: Gefährlicher Schlingerkurs?

Der australische Bergbaukonzern Fortescue verzeichnet einen Gewinneinbruch von 41 Prozent und kämpft mit technischen Hürden bei der Dekarbonisierung. Analysten senken das Kursziel.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Nettogewinn bricht um 41 Prozent auf 3,4 Milliarden US-Dollar ein
  • Rekordfördermenge von 198,4 Millionen Tonnen Eisenerz erreicht
  • Dekarbonisierungsprojekte werden gestoppt oder neu bewertet
  • Dividendenrendite von 10,7 Prozent trotz Gewinnrückgangs

Der australische Bergbauriese Fortescue will grüner werden – doch der Weg zur Dekarbonisierung erweist sich als voller Tücken. Während das Unternehmen seine ehrgeizigen Klimaziele bekräftigt, zwängen finanzielle Realitäten und technische Hürden zum Umdenken. Steht Fortescue vor einer strategischen Weichenstellung?

Dekarbonisierung ins Stocken geraten

Das Flaggschiff-Projekt „Infinity Train“ gerät ins Wanken: Fortescue muss sein elektrisches Zugprogramm neu bewerten, das eigentlich bis 2030 komplett fossilfreie Lokomotiven ermöglichen sollte. Ingenieure kamen zum ernüchternden Ergebnis, dass batterieelektrische Lokomotiven zwar technisch möglich wären, aber unannehmbare Störungen im 21-Milliarden-Dollar-Geschäft verursachen würden. Die hohen Kapitalkosten für Oberleitungen und potenzielle Streckensperrungen während der Installation würden massive Einnahmeausfälle bedeuten.

Die Konsequenz: Viele erfahrene Ingenieure wurden entlassen, und das Unternehmen sucht nach alternativen, produktionsfreundlichen Lösungen. Dies ist bereits der nächste Rückschlag in der grünen Transformation – erst im Juli 2025 hatte Fortescue zwei Wasserstoffprojekte in den USA und Australien gestrichen, was zu Abschreibungen von etwa 150 Millionen US-Dollar führte.

Gewinneinbruch trotz Rekordfördermenge

Die finanziellen Fundamentaldaten zeigen gemischte Signale: Obwohl Fortescue im Geschäftsjahr 2025 mit 198,4 Millionen Tonnen eine Rekordmenge an Eisenerz verschiffte, brach der Nettogewinn nach Steuern um 41 Prozent auf 3,4 Milliarden US-Dollar ein – der niedrigste Jahresgewinn seit sechs Jahren.

Die Margen gerieten unter Druck:
* Umsatz sank um 15% auf 15,5 Milliarden US-Dollar
* EBITDA fiel um 26% auf 7,9 Milliarden US-Dollar
* EBITDA-Marge sank von 59% auf 51%

Trotz des Gewinneinbruchs schüttet Fortescue eine Dividende von 1,10 AUD je Aktie aus, was einer Ausschüttungsquote von 65 Prozent entspricht. Die Aktie notiert mit einem Dividendenrendite von rund 10,7 Prozent attraktiv, doch Analysten zeigen sich skeptisch.

Analysten warnen vor weiterem Abschwung

Die Investmentbank Macquarie bestätigte jüngst ihre „Underperform“-Einstufung und senkte das Kursziel auf 15,50 AUD – ein potenzielles Abschwungpotenzial von etwa 20 Prozent. Die Begründung: Erwartete Schwäche am Eisenerzmarkt und steigende Kapitalaufwendungen in den kommenden zwölf Monaten.

Interessantes Signal: Trotz der gemischten Perspektiven haben mehrere Vorstandsmitglieder kürzlich Aktien nachgekauft – ein Zeichen internen Vertrauens in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.

Für das laufende Jahr prognostiziert Fortescue Eisenerzlieferungen zwischen 195 und 205 Millionen Tonnen bei leicht sinkenden Kosten. Die strategische Frage bleibt: Kann der Bergbauriese seine grünen Ambitionen mit den finanziellen Erfordernissen in Einklang bringen, oder wird die Transformation zum Bumerang?

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