Der US-Autoriese streicht weitere 1.000 Arbeitsplätze am Standort Köln. Schon im Januar 2025 wird die Produktion vom Zwei-Schicht- auf Ein-Schicht-Betrieb gedrosselt. Ein weiterer Tiefschlag für das Werk, das erst vor kurzem auf Elektromobilität umgerüstet wurde.
Die Begründung ist ernüchternd: Die Nachfrage nach E-Fahrzeugen liegt weit unter den Erwartungen. Während Ford 2023 von einem Elektroanteil von 35 Prozent am Gesamtmarkt ausging, dümpelt dieser bei mageren 18 Prozent herum.
Milliarden-Investment wird zur Belastung
Fast zwei Milliarden Euro investierte der Konzern in den Umbau des traditionsreichen Kölner Werks. Doch der Start der neuen Modelle Explorer und Capri verlief katastrophal. Die Fahrzeuge kosten 40.000 Euro aufwärts – viel zu teuer für eine Marke, die traditionell für günstige, solide Autos steht.
Die Absatzzahlen sprechen eine deutliche Sprache: Von Januar bis August verkaufte Ford gerade mal 74.000 Fahrzeuge in Deutschland, davon nur 20.000 mit Elektroantrieb. Der Marktanteil kletterte zwar von drei auf 4,5 Prozent, bewegt sich aber weiterhin auf niedrigstem Niveau.
Branchenexperte sieht „Trauerspiel“
Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management bringt es auf den Punkt: „Ford verkauft viel zu teure Autos und bekommt sie nicht verkauft. Die Firma produziert auf Halde.“
Ein Ein-Schicht-Betrieb in einer modernen, teuren Anlage sei wirtschaftlich fragwürdig. „Es erscheint mir fast unmöglich, mit einer Schicht profitabel zu arbeiten“, so der Experte. Ford kämpfe nur noch darum, die Verluste einzudämmen.
Personal-Kahlschlag nimmt dramatische Züge an
Die Dimension des Abbaus ist erschreckend: Ende des vergangenen Jahrzehnts beschäftigte Ford noch rund 20.000 Menschen in Köln. Nach den aktuellen Plänen sollen es in zwei Jahren nur noch etwa 7.600 sein.
Die Gewerkschaft IG Metall zeigt sich alarmiert. „Das ist ein weiterer Tiefschlag für den Standort“, kritisiert Sprecher David Lüdtke. Der Kostendruck werde durch die Produktionsdrosselung weiter steigen.
Immerhin: Betriebsbedingte Kündigungen sind vorerst ausgeschlossen. Das Unternehmen setzt auf freiwillige Abgänge mit attraktiven Abfindungspaketen. Doch sollten zu wenige Mitarbeiter das Angebot annehmen, droht auch der Griff zu härteren Maßnahmen.
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