Der Schock bei den Aktionären des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) war gestern groß, als bekannt wurde, dass eine Studie zur Wirksamkeit des Diabetes-Medikaments Ozempic zur Behandlung von chronischen Nierenleiden vom unabhängige Datenüberwachungsausschuss aufgrund der erzielten Zwischenergebnisse vorzeitig abgebrochen wurde. Der Datenüberwachungsausschuss kam dabei zum Schluss, dass die vorab festgelegten Kriterien erfüllt – und damit die Wirksamkeit des Medikamentes nachgewiesen – wurden.
Da nun vermutlich der Novo Nordisk-Blockbuster Ozempic mit dem Wirkstoff Semaglutid – eigentlich ein Diabetes-Medikament – auch bei chronischen Nierenerkrankungen eingesetzt werden könnte, sorgte bei den Aktien von Novo Nordisk für ein neues Rekordhoch.
Ganz anders die Situation bei FMC. Denn hier befürchten jetzt Experten, dass ein wirksamer Einsatz von Ozempic bei der Behandlung von chronischen Nierenleiden die Zahl der Dialysepatienten in den Kliniken von FMC deutlich reduzieren könnte. Und das schickte die Aktie auf Talfahrt, bis zum Handelsschluss brachen die Papiere um 17,5 Prozent auf 32,74 Euro ein.
DZ Bank senkt Kursziel deutlich
Diese Sorge teilt auch Analyst Sven Kürten von der DZ Bank. Er stellt in seiner aktuellen Studie fest, dass:
die positiven, vorzeitigen Studienergebnisse von Novo Nordisk zeigen, dass Semaglutid den Dialyseeintritt bei Nierenerkrankten verzögern kann.
Und das ist seiner Meinung nach:
aus Sorge um zukünftige Patientenzahlen
der Grund für den gestrigen Kursrutsch. Und obwohl der Analyst den Aussagen des FMC-Managments glaubt, dass dies keine Belastung für FMC bedeutet, hat er seinen Risikoabschlag erhöht. Mit dem Ergebnis, das er seinen fairen Wert für die Aktie deutlich von 46 Euro auf 36 Euro senkt und seine Einstufung mit “Halten” bestätigt.
FMC-Aktien mit leichter Kurserholung
Nach dem gestrigen Kurseinbruch erholen sich FMC-Aktien heute leicht und können aktuell 1,5 Prozent auf 33,24 Euro zulegen. Mit dem neuen Kursziel rechnet man bei der DZ Bank im Moment maximal noch mit einen Aufwärtspotenzial von rund acht Prozent.
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