Die internationalen Finanzmärkte befinden sich in einer Phase erhöhter Nervosität, während Investoren auf entscheidende geldpolitische Signale warten. Jerome Powells mit Spannung erwartete Rede beim Jackson Hole Symposium rückt heute in den Mittelpunkt, nachdem die Wall Street bereits gestern mit Verlusten reagierte und die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im September deutlich zurückging.
Unsicherheit vor Powell-Rede dämpft Märkte
Die US-Börsen schlossen am Donnerstag im Minus, da Anleger zunehmend hawkische Töne von Fed-Chef Powell befürchten. Der Dow Jones fiel um 0,34% auf 44.785 Punkte, während S&P 500 und Nasdaq jeweils rund 0,4% verloren. Besonders bemerkenswert: Die Wahrscheinlichkeit einer 25-Basispunkte-Zinssenkung im September sank von 99,9% in der Vorwoche auf nur noch 79%.
„Investoren sagen sich: ‚Lasst uns jetzt einfach mal Gewinne mitnehmen'“, erklärte Sam Stovall von CFRA Research die vorsichtige Haltung. Die dünnen August-Handelsvolumen könnten dabei jede Marktbewegung nach Powells Kommentaren verstärken.
Verschärft wird die Situation durch gemischte Wirtschaftsdaten: Während die Arbeitslosenzahlen stiegen und auf eine weitere Schwächung des Arbeitsmarktes hindeuten, zeigten Einkaufsmanagerindizes überraschend positive Geschäftsaktivität. Diese widersprüchlichen Signale erschweren der Fed die Entscheidungsfindung zusätzlich.
Japan zwischen Inflation und Zinswende
Parallel entwickelt sich in Japan eine eigene geldpolitische Dynamik. Die Kerninflation verlangsamte sich im Juli zwar auf 3,1%, liegt aber weiterhin deutlich über dem 2%-Ziel der Bank of Japan. Besonders die hartnäckige Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel verharrte bei 3,4% – ein Niveau, das weitere Zinserhöhungen wahrscheinlich macht.
Das Finanzministerium bereitet sich bereits auf höhere Zinsen vor und plant, den angenommenen Zinssatz für Staatsanleihen in den Haushaltsanfragen für 2026/27 auf 2,6% anzuheben – den höchsten Wert seit 17 Jahren. Diese Entwicklung unterstreicht die Erwartung steigender Refinanzierungskosten.
Analysten sehen in den robusten BIP-Zahlen des zweiten Quartals und dem kürzlich geschlossenen Handelsabkommen mit den USA Rückenwind für weitere Zinsschritte. 63% der befragten Ökonomen erwarten eine Anhebung der Leitzinsen auf mindestens 0,75% bis Jahresende.
Divergierende Strategien prägen globales Umfeld
Während sich die großen Zentralbanken in unterschiedliche Richtungen bewegen, zeigen sich auch bei den Verbrauchern gemischte Signale. In Großbritannien stieg das Verbrauchervertrauen nach der jüngsten Zinssenkung der Bank of England leicht an, bleibt aber fragil angesichts steigender Inflation und möglicher Steuererhöhungen.
Diese divergierenden geldpolitischen Ansätze spiegeln sich auch in den Währungsmärkten wider und verstärken die Volatilität an den internationalen Finanzmärkten. Investoren müssen sich auf ein komplexes Umfeld einstellen, in dem traditionelle Korrelationen zwischen Märkten aufgeweicht werden.
Die heutigen Entwicklungen rund um Powells Rede dürften richtungsweisend für die kommenden Wochen werden und könnten die bereits fragile Marktstimmung weiter beeinflussen.
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