Fannie Mae stellt ihre Kommunikation mit dem Markt um und legt gleichzeitig einen verhalten optimistischen Blick auf den US-Immobilienmarkt bis 2026 vor. Die aktualisierte Economic and Housing Outlook prognostiziert eine moderate Erholung, während künftige Monatsberichte nur noch still über die Website laufen sollen. Für Anleger verschieben sich damit sowohl die Informationskanäle als auch die Rahmendaten für das Geschäftsumfeld.
Prognosen für den Immobilienmarkt
Die Economic and Strategic Research (ESR) Group von Fannie Mae hat am Freitag ihre Projektionen für die kommenden 24 Monate veröffentlicht. Der Ausblick beschreibt einen widerstandsfähigen, aber weiterhin begrenzten Markt, in dem höhere Zinsen das Tempo bremsen.
Wichtige Eckpunkte der Prognose:
- Neubautätigkeit (Housing Starts): Rund 1,3 Millionen Einheiten pro Jahr bis 2026, in etwa auf dem Niveau von 2025. Damit deutet sich ein Boden bei der Bautätigkeit an, ohne starkes Wachstumssignal.
- Hausverkäufe: Gesamtverkäufe sollen bis Ende 2026 auf etwa 5,5 Millionen Einheiten steigen. Das entspricht einem Zuwachs von rund 7 % gegenüber dem Vorjahr, getragen von aufgestauter Nachfrage trotz anhaltender Belastung durch hohe Preise und Zinsen.
- Hypothekenzinsen: Die 30-jährige Festzins-Hypothek wird im Durchschnitt über 6 % erwartet – über weite Teile des Jahres 2026, mit erst gegen Ende der Prognoseperiode leicht sinkender Tendenz.
Damit zeichnet Fannie Mae ein Szenario, in dem der Markt sich langsam erholt, ohne in ein dynamisches Wachstumsumfeld zurückzukehren.
Leiserer Informationsfluss
Parallel zum Ausblick hat Fannie Mae eine deutliche Änderung in der eigenen Berichterstattung angekündigt. Künftig wird das Unternehmen keine Pressemitteilungen mehr zu den monatlichen Economic and Housing Outlooks oder ähnlichen Datensätzen veröffentlichen.
Stattdessen verweist Fannie Mae Marktteilnehmer auf den Bereich „Data and Insights“ auf der Unternehmenswebsite, wo die Daten weiterhin bereitgestellt werden. Der Informationsfluss bleibt damit inhaltlich bestehen, doch der bisherige „Push“-Mechanismus über Pressemeldungen entfällt. Institutionelle Investoren und Analysten müssen Veröffentlichungen nun aktiver verfolgen, spontane Schlagzeilen zum Monatsrhythmus könnten abnehmen.
Regulatorischer Hintergrund
Die Kommunikations- und Prognoseänderungen stehen vor dem Hintergrund frischer regulatorischer Vorgaben. Bereits am Mittwoch hatte die Federal Housing Finance Agency (FHFA) ihre Wohnungsbauziele für den Zeitraum 2026–2028 finalisiert und dabei die Anforderungen im Bereich bezahlbarer Wohnraum für Fannie Mae und Freddie Mac deutlich gesenkt.
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Unter FHFA-Direktor Bill Pulte wurden die Ziele wie folgt angepasst:
- Die Quote für Hypotheken an einkommensschwächere Haushalte im Einfamilienbereich wurde von 25 % auf 21 % reduziert.
- Das Ziel für sehr einkommensschwache Kreditnehmer wurde von 6 % auf 3,5 % nahezu halbiert.
Die Behörde begründete die Anpassungen mit dem Ziel, Marktverzerrungen zu begrenzen und stärker auf tragfähige Kreditvergabe statt auf starre Quoten zu setzen.
Vor diesem Hintergrund wirkt die als „moderat“ bezeichnete Markterholung nachvollziehbar: Mit geringeren Vorgaben im unteren Einkommenssegment richtet Fannie Mae ihren Fokus tendenziell stärker auf bonitätsstärkere Kreditnehmer aus. Das kann das Volumen begrenzen, dürfte aber aus Sicht des Risikomanagements stabilisierend wirken.
An der Börse hat sich der Kurs der Fannie-Mae-Aktien zuletzt um die Marke von 10,77 US-Dollar eingependelt. Die Kursentwicklung signalisiert einen Markt, der zwischen entlastender Regulierung und dem anhaltend hohen Zinsniveau abwägt.
Ausblick auf 2026
Für 2026 skizziert Fannie Mae ein Umfeld, in dem Hypothekenzinsen über 6 % zur neuen Normalität werden. Die Phase extrem günstiger Finanzierung gilt damit als abgeschlossen, das Geschäftsmodell wird auf ein Hochzins- und moderates Wachstumsszenario ausgerichtet.
Operativ rückt nun der Januar 2026 in den Fokus. Dann wird erstmals ein Monatsbericht unter der neuen, zurückhaltenderen Kommunikationsstrategie veröffentlicht. Analysten werden insbesondere darauf achten,
- ob die gesenkten FHFA-Ziele zu einer messbaren Verbesserung der Kreditqualitätskennzahlen führen und
- ob der prognostizierte Anstieg der Hausverkäufe um rund 7 % trotz des Zinsniveaus einsetzbar ist.
Charttechnisch befindet sich die Aktie in einer Seitwärtsphase. Die Zone um 10,60 US-Dollar fungiert derzeit als zentrale Unterstützung, während der Markt die Auswirkungen der veränderten Regulierung und der aktualisierten Prognosen einpreist.
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