Ethereum: Kampf der Giganten
Ethereum steckt in der Zwickmühle. Während kurzfristig orientierte Trader auf fallende Kurse wetten und institutionelle Anleger Milliarden aus ETFs abziehen, kaufen Großinvestoren die zweitgrößte Kryptowährung der Welt in nie dagewesenem Tempo auf. Die Frage: Wer hat am Ende recht – die nervösen Händler oder die langfristigen Akkumulierer?
500 Millionen Dollar Abfluss – aber wer kauft trotzdem?
Die Zahlen wirken auf den ersten Blick alarmierend: Allein im November flossen aus US-gelisteten Ethereum-ETFs bereits 507 Millionen Dollar ab. Der Futures-Markt zeigt mit einer Prämie von nur vier Prozent deutlich weniger Appetit auf gehebelte Long-Positionen als üblich – normalerweise liegen solche Aufschläge zwischen fünf und zehn Prozent.
Doch hinter den Kulissen spielt sich ein ganz anderes Szenario ab. Während der jüngsten Kursschwäche – ETH fiel zeitweise unter die psychologisch wichtige Marke von 3.400 Dollar bis auf 3,247 Dollar – schlugen sogenannte „Whales“ massiv zu: 394.682 ETH im Wert von 1,37 Milliarden Dollar wanderten in die Wallets der Großinvestoren.
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Die langfristige Akkumulation zeigt das wahre Ausmaß: Unternehmens-Treasuries und strategische Investoren halten mittlerweile 6,14 Millionen ETH – über fünf Prozent des gesamten Angebots. Ethereum-ETFs erreichten mit 6,6 Millionen ETH (5,46 Prozent der Gesamtmenge) einen neuen Rekordstand.
Die Ruhe vor dem Sturm?
Für den 3. Dezember steht ein entscheidendes Upgrade an: „Fusaka“ soll die Skalierbarkeit deutlich verbessern und Transaktionen auf Layer-2-Lösungen günstiger machen. Parallel dazu kündigten Mastercard und MetaMask eine Partnerschaft für eine Krypto-Zahlungskarte an – ein wichtiger Schritt zur Alltagstauglichkeit.
Politisch formiert sich die Ethereum-Community: Sieben große Protokolle, darunter Aave und Uniswap, gründeten die „Ethereum Protocol Advocacy Alliance“ (EPAA), um koordiniert auf Regulierungsbehörden zuzugehen. Kanada plant für 2025 eine Stablecoin-Regulierung, während Hongkong lizenzierten Börsen mehr Spielraum gibt.
Die On-Chain-Daten bleiben durchwachsen: Während die Zahl aktiver Adressen um fünf Prozent und Transaktionen um zwei Prozent zulegten, sank der in DeFi-Protokollen gebundene Wert (TVL) in 30 Tagen um 24 Prozent. DApp-Einnahmen gingen im Oktober um 18 Prozent zurück.
Seitwärts bis zur Entscheidung
Analysten rechnen kurzfristig mit einer Handelsspanne zwischen 3.400 und 3.800 Dollar. Die makroökonomische Unsicherheit – darunter Sorgen vor einem möglichen US-Regierungsstillstand – belastet das Sentiment. Doch die massive Akkumulation durch institutionelle Käufer bei Kursschwäche deutet auf starke Überzeugung im langfristigen Potenzial hin.
Am Ende wird sich zeigen müssen, ob die vorsichtigen Derivatehändler oder die geduldigen Großinvestoren den besseren Riecher hatten.
