Die Aktie erreichte am Freitag ein 52-Wochen-Hoch bei 110,37 USD – und gleichzeitig warnt JPMorgan vor einer möglichen Trendwende. Die Bank stuft Estee Lauder in einen Cluster mit „extreme crowding“ ein und sieht ein hohes Rückschlagrisiko. Ist die Rallye nachhaltig?
Wichtige Fakten auf einen Blick
– Chart: Neues 52-Wochen-Hoch bei 110,37 USD (Freitag).
– Momentum: +26 % in den letzten 30 Tagen.
– Risiko: JPMorgan meldet „extreme crowding“ (99. Perzentil).
– Bewertung: P/S von 2,7x vs. Branchenmittel 0,9x.
– Operative Entwicklung: Umsatz zuletzt -6,5 %; -16 % kumuliert über drei Jahre.
JPMorgan-Analyse: Extreme Positionierung
JPMorgans quantitativer Strategie-Desk nennt Estee Lauder eines von sechs Werten mit besonders konzentrierter Positionierung. Laut Bericht liegt die Positionierung in diesen Titeln im 99. Perzentil. Die Konsequenz: Viele spekulative Anleger sind bereits investiert, es fehlen potenzielle Käufer, falls sich die Nachfrage dreht. Die Strategen klassifizieren Estee Lauder als „speculative second-order AI beneficiary“ und raten dazu, zum Absichern etwa Put-Optionen in Betracht zu ziehen.
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Bewertung vs. Fundamentaldaten
Die Kursrally steht in deutlichem Widerspruch zur operativen Entwicklung. Der Umsatz ging im letzten Geschäftsjahr um 6,5 % zurück; über drei Jahre beträgt der Rückgang 16 %. Die Aktie wird aktuell mit einem Price-to-Sales-Verhältnis von 2,7 gehandelt – rund dreimal so hoch wie der Branchendurchschnitt von 0,9. Analystenkonsens erwartet ein jährliches Umsatzwachstum von etwa 4,2 % in den nächsten drei Jahren, also lediglich das Branchenniveau. Die Marktbewertung preist damit deutlich stärkere Wachstumserwartungen ein, als die letzten Zahlen nahelegen.
Institutionelles Interesse und Divergenz
Gleichzeitig zeigen einige Institutionen Kaufinteresse: Contravisory Investment Management baute im dritten Quartal 2025 eine Position von fast 11.000 Aktien auf. Evercore erhöhte das Kursziel auf 125 USD, was weiteres Aufwärtspotenzial signalisiert. Damit prallen momentum-getriebene Käufe und fundamentale Warnsignale aufeinander: technisch überkauft, fundamental schwächere Kennzahlen.
Kurzfristig erhöht die extreme Positionierung das Risiko scharfer Rücksetzer, falls sich die Nachfrage abschwächt oder operative Kennzahlen weiter enttäuschen. Gelingt hingegen eine nachhaltige Umsatzbelebung in Richtung der Analystenerwartung von rund 4,2 % p.a., bleibt Spielraum für weitere Kursgewinne – das Setzen auf diese Entwicklung wäre jedoch eine Annahme, die der Markt derzeit bereits vorwegnimmt.
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