Enphase Energy Aktie: Absturz mit Ansage
Die Solar-Branche steht vor ihrer größten Bewährungsprobe – und Enphase Energy steckt mittendrin. Während das Unternehmen eigentlich solide Quartalszahlen vorlegte, schockierte die düstere Prognose für die kommenden Monate die Anleger. Doch der CEO sendet ein überraschendes Signal inmitten der Turbulenzen.
Düstere Prognose trotz guter Zahlen
Eigentlich hätte Enphase Energy Grund zum Feiern: Im dritten Quartal 2025 übertraf der Solartechnologie-Spezialist sowohl die Umsatz- als auch die Gewinnerwartungen der Analysten deutlich. Die Bilanz zeigte starke US-Nachfrage und Rekordzahlen bei Batterieauslieferungen. Doch dieser Erfolg wurde jäh von der enttäuschenden Aussicht für das vierte Quartal 2025 und erstes Quartal 2026 getrübt.
Das Management prognostiziert einen massiven Umsatzrückgang – von über 400 Millionen Dollar im dritten Quartal auf nur noch 250 Millionen Dollar im ersten Quartal 2026. Verantwortlich dafür sind mehrere Faktoren: aufgebaute Batteriebestände in den Vertriebskanälen, anhaltende Schwierigkeiten auf den europäischen Märkten und vor allem der bevorstehende Auslauf der US-Steuergutschriften für Solaranlagen Ende 2025.
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CEO setzt Vertrauenssignal
Mitten im Kurssturm griff CEO Badrinarayanan Kothandaraman zum Portfolio: Er kaufte am 31. Oktober 10.000 Unternehmensaktien im Wert von über 300.000 Dollar. Dieser Insider-Kauf könnte als Vertrauensbewertung in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens interpretiert werden – gerade zu einem Zeitpunkt, als die Aktie bereits unter erheblichem Druck stand.
Die Märkte reagierten unmittelbar auf die düstere Prognose: Die Aktie verlor allein in der Woche nach der Veröffentlichung über 20 Prozent an Wert. Seit Jahresanfang hat der Titel bereits mehr als 60 Prozent eingebüßt und notiert nahe seinem 52-Wochen-Tief.
Solar-Branche vor Wendepunkt
Das eigentliche Problem liegt tiefer: Die gesamte US-Solarbranche steht vor einem „Nachfrage-Abbruch“ im Jahr 2026. Grund ist das Auslaufen der 25D-Steuergutschriften, die bisher 30 Prozent der Installationskosten für Hausbesitzer subventionierten. Dieser regulatorische Unsicherheitsfaktor belastet nicht nur Enphase, sondern den gesamten Sektor.
Trotz der kurzfristigen Herausforderungen setzt Enphase auf strategische Initiativen: Die Verlagerung der Batterieproduktion in die USA soll Zollauswirkungen mildern und von Inlandsproduktions-Boni profitieren. Zudem erweitert das Unternehmen sein Produktportfolio mit neuen netzunabhängigen Energiesystemen.
Kann der Solartechnologie-Pionier die Durststrecke überstehen und von den langfristigen Trends zur Energieunabhängigkeit profitieren? Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob der CEO mit seinem Einkauf recht behält – oder ob die Talfahrt weitergeht.
