Energy Vault Aktie: Strategiewende mit Risiko
Das Energiespeicher-Unternehmen Energy Vault vollzieht einen radikalen Strategiewechsel – weg vom reinen Projektgeschäft, hin zum eigenen Betrieb von Kraftwerken. Während die milliardenschweren Deals und der Einstieg eines Großinvestors für Aufsehen sorgen, bleiben die Analysten skeptisch. Steht die Aktie vor der großen Wende oder vor weiteren Talfahrten?
Vom Projektierer zum Kraftwerksbetreiber
Der Schlüssel zur neuen Strategie heißt „Asset Vault“: Eine Plattform, auf der Energy Vault künftig eigene Energiespeicher-Projekte weltweit bündeln und betreiben will. Das Ziel sind vorhersehbare Einnahmen aus langfristigen Stromverkaufsverträgen. Den Wandel untermauert Orion Infrastructure Capital mit einem kräftigen Investment von 300 Millionen US-Dollar – ein starkes Vertrauensvotum für den neuen Kurs.
Passend zur strategischen Neuausrichtung — ein kostenloser Report stellt 3 Unternehmen vor, die sich durch erfolgreiche Transformation zu Rendite-Chancen im Bereich erneuerbare Energien entwickelt haben. Jetzt kostenlosen Transformations-Report herunterladen
Mega-Deals und Expansion
Die Umsetzung läuft auf Hochtouren. Erst Anfang November 2025 vereinbarte Energy Vault mit EU Green Energy den Bau von Batteriespeichern im Volumen von bis zu 1,8 GWh – ein 250-Millionen-Dollar-Deal. Das erste Projekt in Albanien soll bereits 2026 ans Netz gehen. Zuvor hatte das Unternehmen bereits einen 150-MW-Speicher in Texas übernommen und in die Asset-Vault-Plattform integriert.
Zwischen Insider-Kauf und Analysten-Skepsis
Während CEO Robert Piconi im September 2025 persönlich 17.500 Aktien zum Kurs von 3,02 US-Dollar kaufte – ein mögliches Vertrauenssignal –, zeichnen die Analysten ein düsteres Bild. Goldman Sachs erhöhte zwar das Kursziel von 0,50 auf 1,50 Dollar, bleibt aber bei „Verkaufen“. Noch härter urteilten Zacks Research und Weiss Ratings, die jeweils zu „Strong Sell“ raten.
Entscheidender Quartalsbericht steht an
Die Spannung richtet sich heute auf die Q3-Zahlen. Die Vorgeschichte gibt Anlass zur Sorge: Im zweiten Quartal verfehlte Energy Vault sowohl beim Umsatz (8,51 statt 31,18 Millionen Dollar erwartet) als auch beim Gewinn je Aktie (-0,22 statt -0,07 Dollar) deutlich die Erwartungen.
Kann der heutige Bericht beweisen, dass die strategische Wende bereits Früchte trägt? Oder bestätigen sich die Befürchtungen der Analysten? Die Antwort könnte die Richtung der nächsten Wochen vorgeben.
