Eli Lilly setzt zum Jahresende gleich mehrere medizinische Akzente. Neue Studiendaten in der Onkologie, ein wichtiger Regulierungsschritt in Europa und frischer Rückenwind für die Adipositas-Pipeline stärken das Vertrauen in den Konzern. Die zentrale Frage: Tragen diese Fortschritte die hohe Bewertung – oder ist die Fantasie bereits im Kurs?
Starke Impulse aus der Krebsforschung
Im Mittelpunkt der jüngsten Kursbewegung stehen neue Phase‑3-Daten aus der EMBER‑3‑Studie zu Inluriyo (imlunestrant) bei ER+/HER2‑ lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs.
Die Ergebnisse zeigen deutliche Vorteile gegenüber der Standardtherapie:
– Als Monotherapie senkte Inluriyo bei Patienten mit ESR1‑Mutation das Risiko für Krankheitsprogression oder Tod um 38 %.
– In Kombination mit Verzenio (abemaciclib) reduzierte sich dieses Risiko über alle Patienten hinweg um 41 %.
– Die mediane progressionsfreie Überlebenszeit (PFS) wurde mit der Kombinationstherapie auf 10,9 Monate nahezu verdoppelt – gegenüber 5,5 Monaten unter Standardbehandlung.
Auf Basis dieser Daten hat das Unternehmen den Zulassungsantrag für die Kombination in den USA bereits eingereicht. Der Schritt unterstreicht, dass Lilly nicht nur im Bereich Stoffwechselerkrankungen, sondern auch in der Onkologie konsequent auf späte Entwicklungsphasen nachrückt.
Mounjaro: Erweiterung in Europa rückt näher
Zusätzliche Unterstützung kam am gleichen Tag aus Europa. Der CHMP, das zuständige Fachausschussgremium der Europäischen Arzneimittelagentur, sprach eine positive Empfehlung für Mounjaro (Tirzepatid) aus.
Konkret geht es um die Erweiterung der Indikation auf die Behandlung von Typ‑2‑Diabetes bei Kindern ab 10 Jahren. Eine solche Empfehlung ist in der Regel der letzte große Schritt vor einer formalen Entscheidung der EU-Kommission. Mit einer Zulassung würde sich der adressierbare Markt für den Blockbuster in Europa nochmals deutlich verbreitern, insbesondere im sensiblen Bereich pädiatrischer Stoffwechselerkrankungen.
Retatrutid und Orforglipron: Nächste Welle im Adipositas-Bereich
An der Börse sorgt vor allem die nächste Generation der Abnehmpräparate für Fantasie. Im Fokus steht Retatrutid, ein experimenteller „Triple‑G“-Agonist, der in der TRIUMPH‑4‑Phase‑3‑Studie beeindruckende Ergebnisse lieferte.
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Beim höchsten getesteten Dosierungsniveau wurde ein durchschnittlicher Gewichtsverlust von 28,7 % erzielt, was rund 32 Kilogramm entspricht. Zusätzlich kam es zu einer Reduktion von Knieschmerzen bei Arthrose um 75,8 %. BMO Capital bestätigte daraufhin sein „Outperform“-Rating und beließ das Kursziel bei 1.200 US‑Dollar – aus Sicht der Analysten knapp 19 % über dem aktuellen Niveau.
Parallel dazu rückt mit Orforglipron ein oraler Gewichtsverlustkandidat in den Fokus der Regulierungsdebatte. Laut Medienberichten wird innerhalb der US‑Zulassungsbehörde FDA darüber diskutiert, das Prüfverfahren zu beschleunigen. Sollte sich dies bestätigen, könnte ein weiterer Treiber im Wettbewerb mit Novo Nordisk entstehen.
Milliarden für neue Kapazitäten
Die Pipeline-Offensive wird von massiven Investitionen in die Produktion flankiert. Bereits Anfang der Woche kündigte der Konzern an, mehr als 6 Milliarden US‑Dollar in eine neue Fertigungsstätte in Alabama zu stecken.
Mit der Anlage soll die Herstellungskapazität für das wachsende Portfolio – insbesondere im Bereich Stoffwechsel und Adipositas – erweitert werden. Hintergrund: Die anhaltend hohe Nachfrage nach Mounjaro und ähnlichen Präparaten erfordert langfristig gesicherte Lieferketten und zusätzliche Kapazität, um Engpässe zu vermeiden.
Bewertung, Kursbild und Ausblick
An der Börse gehört Lilly mit einer Marktkapitalisierung von knapp unter einer Billion US‑Dollar zu den Schwergewichten der Pharmabranche. Die Aktie bewegt sich im oberen Bereich ihrer 52‑Wochen-Spanne und wird mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 50 gehandelt – ein Niveau, das viel Vertrauen in die zukünftige Ertragskraft widerspiegelt.
Am Freitag schloss der Titel bei 873,60 Euro, was einem leichten Wochenplus entspricht. Der Kurs liegt damit deutlich über den vielbeachteten 200‑Tage-Durchschnitt und rund 9 % unter dem jüngsten 52‑Wochen-Hoch; der RSI von 28,5 signalisiert kurzfristig allerdings einen eher überverkauften Zustand.
In den kommenden Wochen richtet sich der Blick vor allem auf zwei Regulierungsentscheidungen: den Zeitplan der FDA für Inluriyo und den finalen EU‑Beschluss zur erweiterten Mounjaro‑Indikation bei Jugendlichen. Zusammen mit möglichen Neuigkeiten zur Prüfung von Orforglipron könnten diese Punkte wichtige Wegmarken für die Wachstumsstory von Eli Lilly im Jahr 2026 werden.
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