Zwei renommierte Analysehäuser überbieten sich mit drastischen Kurszielerhöhungen – gleichzeitig meldet der Pharmakonzern einen wichtigen Zulassungserfolg. Während die Aktie bei rund 1.034 USD notiert, sehen Experten ein Aufwärtspotenzial von über 20 Prozent. Kann Eli Lilly die magische Billion-Dollar-Grenze endgültig knacken?
Doppelschlag: Analysten drehen massiv bullish
Wolfe Research liefert das stärkste Signal: Das Kursziel springt von 1.050 USD auf satte 1.250 USD – ein Anstieg um fast 20 Prozent. Die Begründung: anhaltende Dominanz im lukrativen GLP-1-Segment und eine „überragende operative Exekution“. Fast zeitgleich zieht Guggenheim nach und hebt sein Ziel von 1.036 USD auf 1.163 USD an. Der zuständige Analyst spricht von einem „Pharma-Megazyklus“, in dem Eli Lilly eine Führungsrolle einnimmt.
Die Kurszielerhöhungen basieren auf aktualisierten Verschreibungsdaten und Preismodellen. Besonders im Duopol mit dem dänischen Rivalen Novo Nordisk baut Lilly seine Position systematisch aus – während die Dänen mit Produktionsengpässen kämpfen, investiert der US-Konzern massiv in Kapazitätserweiterungen.
FDA-Erfolg abseits der Adipositas-Sparte
Zusätzlichen Rückenwind liefert die US-Arzneimittelbehörde FDA: Sie erweiterte die Zulassung für das Krebsmedikament Jaypirca (Pirtobrutinib). Das Präparat darf nun auch bei Erwachsenen mit bestimmten Formen von chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) und kleinzelligem lymphozytischem Lymphom (SLL) eingesetzt werden – speziell bei Patienten, die bereits mit einem kovalenten BTK-Inhibitor behandelt wurden.
Jaypirca ist der erste und einzige nicht-kovalente (reversible) BTK-Inhibitor auf dem Markt. Diese Zulassungserweiterung diversifiziert das Portfolio und reduziert die Abhängigkeit von den Blockbustern Mounjaro und Zepbound.
Aggressive Preisstrategie zahlt sich aus
Erst Anfang der Woche hatte Eli Lilly für Aufsehen gesorgt: Die Preise für Zepbound auf der hauseigenen Plattform LillyDirect wurden drastisch gesenkt – Einzeldosis-Fläschchen kosten nun 299 USD pro Monat. Ein gezielter Schlag gegen Hersteller von Wirkstoffkopien und eine Kampfansage an Novo Nordisk.
Die Zahlen sprechen für sich: Im dritten Quartal legte der Umsatz um knapp 54 Prozent auf 17,6 Milliarden USD zu. Während Novo Nordisk seit November über 50 Prozent an Wert verlor, legte Eli Lilly im selben Zeitraum 44 Prozent zu. Die Marktkapitalisierung steht kurz vor der psychologisch wichtigen Marke von einer Billion Dollar.
Game-Changer in der Pipeline
Der nächste Katalysator könnte noch vor Jahresende kommen: Eli Lilly plant, den Zulassungsantrag für Orforglipron einzureichen – die erste orale Abnehmpille ohne strikte Diätauflagen. Eine Zulassung 2026 würde den adressierbaren Markt massiv erweitern und die Abhängigkeit von Injektionen reduzieren.
Mit einem KGV von über 50 ist die Bewertung ambitioniert – doch die enormen Wachstumsraten im Adipositas-Markt rechtfertigen aus Analystensicht die Prämie. Der Konsens tendiert weiterhin zu „Strong Buy“, und die heutigen Updates dürften den Durchschnittspreis weiter nach oben treiben.
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