Eli Lilly gerät zum Wochenauftakt gleich von zwei Seiten ins Rampenlicht: Auf der einen Seite verschieben große Adressen ihre Positionen spürbar, auf der anderen sorgen neue Studiendaten für frischen Rückenwind der Pipeline. Im Kern steht die Frage, wie stabil die aktuelle Bewertung ist, wenn starke Fundamentaldaten und hohe Erwartungen aufeinandertreffen – und genau hier wird es interessant.
Große Adressen mischen ihr Engagement neu
Neue Meldungen zu Beteiligungen zeigen deutliche Verschiebungen im institutionellen Lager – mit einem klaren Überhang an Käufen.
Besonders auffällig: Liontrust Investment Partners LLP hat seinen Anteil im zweiten Quartal um 74,5 % hochgefahren und hält nun 55.060 Eli-Lilly-Aktien im Wert von rund 42,9 Mio. US-Dollar. Das signalisiert klaren Vertrauenszuwachs in das aktuelle Geschäfts- und Pipelineprofil.
Auch andere Investoren stocken auf:
- Brick & Kyle Associates erhöhte den Bestand um 63,8 % auf 4.364 Aktien.
- Advisory Services Network LLC legte um 2,9 % auf 48.563 Aktien zu.
Gleichzeitig gibt es aber auch Gegenbewegungen: Der kanadische Public Sector Pension Investment Board hat seine Position um 25 % reduziert und 74.564 Aktien abgegeben. Mit einem verbleibenden Engagement von über 174 Mio. US-Dollar handelt es sich jedoch klar um ein Rebalancing und keinen Ausstieg. Unterm Strich überwiegen damit die Signale einer aktiven, aber überwiegend positiven institutionellen Positionierung.
Retatrutide und Orforglipron: Pipeline bringt Fantasie
Wesentlicher Treiber für das aktuelle Interesse ist die Pipeline – allen voran neue Daten zu Retatrutide. In der Phase-3-Studie „TRIUMPH-4“ wurde der Wirkstoff bei Patienten mit Kniearthrose und Adipositas untersucht.
Die Ergebnisse sind deutlich:
- Gewichtsverlust: Im Schnitt verloren die Patienten 28,7 % ihres Körpergewichts (rund 71,2 Pfund) über 68 Wochen.
- Vergleich zur Kontrolle: Damit liegt Retatrutide klar vor der Placebogruppe.
- Nebenwirkungen: 18,2 % der Patienten brachen die Behandlung wegen Nebenwirkungen ab, gegenüber 4 % unter Placebo – ein Risiko, das Investoren im Blick behalten.
Die Daten unterstreichen das Potenzial eines weiteren Blockbusters im Metabolismus-Bereich, auch wenn das Sicherheitsprofil noch genau abgewogen werden muss.
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Zusätzlichen Schwung bringt der orale GLP‑1-Kandidat Orforglipron. Laut Reuters könnte die FDA-Entscheidung auf den 28. März 2026 vorgezogen werden. Eine frühere Zulassung würde Lilly in eine starke Ausgangsposition bringen, um im umkämpften Adipositas- und Diabetesmarkt zusätzliche Marktanteile zu sichern. Analysten verweisen dabei bereits auf Segmente, in denen Wettbewerber wie Novo Nordisk Boden abgeben.
Starke Zahlen, ambitionierte Planung
Fundamental ist der jüngste Rückenwind gut unterfüttert. Im dritten Quartal bis zum 30. Oktober 2025 legte Eli Lilly deutlich über den Erwartungen vor:
- Gewinn je Aktie (EPS): 7,02 US-Dollar, klar über dem Konsens von 6,42 US-Dollar.
- Umsatz: 17,6 Mrd. US-Dollar, ein Plus von 53,9 % im Jahresvergleich.
Für das Gesamtjahr 2025 stellt das Management einen Gewinn je Aktie von 23,00 bis 23,70 US-Dollar in Aussicht – eine sehr ambitionierte Spanne, die die anhaltend hohe Nachfrage nach GLP‑1-Therapien widerspiegelt. Parallel wurde die Quartalsdividende auf 1,73 US-Dollar angehoben, was den Fokus auf Aktionärsrendite unterstreicht.
Die operative Expansion wird durch ein Investitionsprogramm flankiert: Rund 6 Mrd. US-Dollar fließen in den Ausbau der Wirkstoffproduktion (API) im US-Bundesstaat Alabama. Zusammen mit dem globalen Roll-out von Zepbound adressiert Lilly damit gezielt die Lieferengpässe, die in der Vergangenheit das Wachstum gebremst hatten.
Bewertung und Kursbild
Die Analystenmeinung fällt derzeit überwiegend positiv aus: Der Konsens liegt bei „Moderate Buy“, das durchschnittliche Kursziel bei 1.121,90 US-Dollar. Ausgehend von einem jüngsten Kursniveau um 1.027 US-Dollar sehen die Experten damit noch ein spürbares Aufwärtspotenzial.
Auch der in Euro gerechnete Kursverlauf wirkt solide untermauert: Am Freitag ging die Aktie bei 873,60 Euro aus dem Handel, was auf Sicht von zwölf Monaten einem Plus von 16,9 % entspricht. Gleichzeitig notiert der Titel rund 23 % über seinem 200‑Tage‑Durchschnitt – ein technischer Hinweis auf einen etablierten Aufwärtstrend, wenn auch mit erhöhtem Anspruch an künftige Nachrichten.
Fazit: Hohe Erwartungen, starke Unterfütterung
Eli Lilly verbindet derzeit kräftiges Gewinnwachstum, eine sich beschleunigende Pipeline und eine aktive Produktionsoffensive – ein Umfeld, das die hohe Markterwartung nachvollziehbar macht. Die deutlichen Positionsaufstockungen institutioneller Investoren, die starken TRIUMPH‑4-Daten und die mögliche Vorverlegung der Orforglipron-Entscheidung sind zentrale Bausteine dieser Story. Entscheidend für die kommenden Quartale wird sein, ob das Unternehmen die Kombination aus Kapazitätsausbau und Zulassungsfortschritten in anhaltend hohes Umsatz- und Ergebniswachstum übersetzen kann.
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