Ein israelischer Rüstungsriese steuert gleichzeitig auf einen Mega-Auftrag zu – und gerät in einen internationalen Compliance-Skandal. Während Elbit Systems mit futuristischen Laserwaffen und einem 1,6-Milliarden-Euro-Deal mit Serbien glänzt, erschüttern Vorwürfe über umstrittene Waffentransporte und mögliche Regelverstöße bei einer milliardenschweren UK-Ausschreibung das Vertrauen. Kann der Verteidigungskonzern diese Gegensätze vereinen?
Schwere Vorwürfe überschatten 2-Milliarden-Pfund-Deal
Im Rennen um einen der lukrativsten Verteidigungsaufträge Großbritanniens steht Elbit Systems UK plötzlich im Zwielicht. Das „Collective Training Transformation Programme“ des britischen Verteidigungsministeriums mit einem Volumen von rund 2 Milliarden Pfund wäre ein Game-Changer. Doch jetzt überschatten schwere Vorwürfe das Bieterverfahren.
Berichten zufolge soll Brigadegeneral Philip Kimber, der frühere Leiter des Ausbildungsprogramms, kurz nach seinem Ausscheiden aus der Armee an Treffen mit Elbit Systems UK teilgenommen haben. Ein klarer Verstoß gegen die Compliance-Vorschriften? Das Verteidigungsministerium untersuchte die Vorfälle und kam zum Schluss: Elbit habe keinen kommerziellen Vorteil erlangt, der Prozess kann fortgesetzt werden. Doch der Beigeschmack bleibt – und die Unsicherheit über den Ausgang des Deals ebenfalls.
Die Eckdaten des Mega-Deals:
* Volumen: 2 Milliarden Pfund (ca. 2,7 Milliarden US-Dollar)
* Laufzeit: 15 Jahre
* Ziel: Ausbildung von jährlich 60.000 britischen Soldaten
* Konkurrent: Raytheon
Laserwaffen und Serbien-Deal: Die Lichtblicke
Abseits der Compliance-Probleme demonstriert Elbit seine technologische Stärke. Das Unternehmen entwickelt eine luftgestützte Version seines „Iron Beam“-Laserabfangsystems für die israelische Luftwaffe. Diese futuristische Technologie zur Drohnenabwehr könnte künftig auf Kampfflugzeugen wie F-16, F-15 oder F-35 montiert werden.
CEO Bezalel Machlis bestätigte die Arbeiten während des jüngsten Quartalsberichts und hob das „erhebliche globale Interesse“ an der Technologie hervor. Parallel sicherte sich Elbit kürzlich einen massiven Fünfjahresvertrag im Wert von 1,635 Milliarden US-Dollar mit einem europäischen Land – Berichten zufolge Serbien. Der Deal umfasst:
- Langstrecken-Präzisionsraketensysteme
- Drohnen und Aufklärungsausrüstung
- Systeme zur elektronischen Kriegsführung
Compliance-Alarm: Umstrittene Waffentransporte trotz Embargo
Doch gerade die internationale Expansion bringt offenbar erhebliche Risiken mit sich. Eine Elbit-Tochterfirma, A-E Electronics, soll laut Berichten vom 22. August einen slowenischen Hafen genutzt haben, um Militärgüter nach Israel zu transportieren – obwohl Slowenien ein nationales Verbot für solche Exporte verhängt hatte.
Die slowenischen Behörden rechtfertigten den Transport damit, dass die Lieferung vor dem Inkrafttreten des Verbots angekündigt worden sei. Doch Amnesty International schlägt Alarm: Die Erleichterung solcher Transfers werfe „ernsthafte Fragen hinsichtlich der Einhaltung des Völkerrechts“ auf.
Zwischen Rekordhoch und Compliance-Risiken
Die Aktie notierte zuletzt bei 384,60 Euro, knapp unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt, aber immer noch 18% über dem 200-Tage-Durchschnitt. Seit Jahresanfang legte der Titel beachtliche 50% zu, über zwölf Monate sogar 115%. Doch die jüngsten Negativschlagzeilen drückten: Am Freitag verlor die Aktie 2,8%.
Die Frage ist nun: Wiegen die milliardenschweren Aufträge und die technologische Innovationskraft die Compliance-Risiken und Image-Schäden auf? Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Elbit Systems das diplomatische Geschick besitzt, um in diesem Spannungsfeld zu navigieren – oder ob die regulatorischen Fallstricke die Wachstumsstory bremsen werden.
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