Die Quartalszahlen von Ecolab haben zu einer Welle widersprüchlicher Reaktionen unter Analysten geführt. Während das Unternehmen solide Ergebnisse vorlegte und die Prognose anhob, zeigen die Kursziel-Anpassungen ein gespaltenes Bild – und die Aktie gab im Vormarkt bereits nach.
Solide Zahlen, nervöser Markt
Ecolab präsentierte für das dritte Quartal 2025 bereinigte Gewinne je Aktie von 2,07 Dollar, ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr und exakt in Linie mit den Erwartungen. Der Umsatz kletterte um 4 Prozent auf 4,17 Milliarden Dollar und übertraf damit leicht die Prognosen. Die operative Marge stieg auf 18,7 Prozent.
Dennoch sackte die Aktie im Vormarkt um 1,6 Prozent ab – ein klares Zeichen dafür, dass Anleger die Zukunftsperspektiven kritisch sehen. Die organischen Verkäufe wuchsen zwar um 3 Prozent, getrieben von höheren Preisen und leicht steigenden Volumina, doch reichte das nicht für Begeisterung.
Geteilte Analystenmeinung
Die Reaktion der Finanzanalysten fällt extrem unterschiedlich aus:
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Ecolab?
- William Blair hebt seine Gewinnschätzung für 2026 auf 8,51 Dollar an – deutlich über dem Konsens von 7,54 Dollar
- UBS senkt das Kursziel von 299 auf 291 Dollar bei „Neutral“-Einstufung
- Barclays erhöht das Ziel von 275 auf 300 Dollar mit „Overweight“-Rating
- BMO Capital sieht den jüngsten Kurseinbruch als Einstiegsgelegenheit
BMO Capital argumentiert, dass die relativen Bewertungskennzahlen von Ecolab im Vergleich zum S&P 500 nahe 10-Jahres-Tiefs liegen. Stifel hingegen warnt vor der abflauenden Volumen-Dynamik und senkt das Kursziel minimal.
Digitale Sparte glänzt – aber reicht das?
Im Segment Digital legte Ecolab kräftig um 25 Prozent auf 96 Millionen Dollar zu. CEO Christophe Beck bekräftigte die Erwartung an ein zweistelliges Gewinnwachstum bis ins Jahr 2026 hinein. Besonders die Bereiche Life Sciences, Schädlingsbekämpfung und digitale Geschäfte sollen die Expansion treiben.
Doch kann das die Skepsis der Anleger zerstreuen? Die Bandbreite der Analystenziele – von 232 bis 325 Dollar – spricht eine deutliche Sprache: Während die einen eine Jahrhundertchance wittern, sehen andere dunkle Wolken am Horizont.
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