Der Online-Marktplatz-Riese hat mit seinen Quartalszahlen eigentlich alles richtig gemacht – doch ausgerechnet der Blick nach vorn verdirbt Anlegern die Freude. Während die aktuellen Zahlen die Erwartungen übertrafen, sorgt eine vorsichtige Prognose für die entscheidende Weihnachtsquartal für Verunsicherung. Steht eBay vor einer unerwarteten Wachstumsbremse?
Solide Zahlen, enttäuschende Aussichten
Am 29. Oktober präsentierte eBay beeindruckende Ergebnisse für das dritte Quartal 2025. Der Konzern übertraf mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 1,36 US-Dollar die Analystenerwartungen von 1,33 US-Dollar. Auch der Umsatz von 2,82 Milliarden Dollar lag über den Prognosen und zeigte ein beachtliches Plus von 9,5 Prozent im Jahresvergleich.
Doch die Freude währte nur kurz. Die Führungsetage dämpfte die Stimmung mit ihrer vorsichtigen Prognose für das vierte Quartal. Der erwartete Gewinn je Aktie zwischen 1,31 und 1,36 Dollar bleibt hinter einigen Erwartungen an der Wall Street zurück. Diese Zurückhaltung ließ die Aktie am Folgetag um über 14 Prozent einbrechen – ein deutliches Signal der Enttäuschung.
Wachstumstreiber zeigen Stärke
Hinter den Zahlen verbergen sich durchaus positive Signale für das Kerngeschäft. Das Handelsvolumen (GMV) stieg auf 20,1 Milliarden Dollar und legte damit um 10 Prozent zu. Besonders in den Fokuskategorien wie Sammlerstücken, Autoteilen und Mode zeigte sich das Wachstum robust.
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Ein weiterer Lichtblick: Die Werbeeinnahmen auf der Plattform schossen um 25 Prozent auf 496 Millionen Dollar nach oben. Dies unterstreicht den Erfolg der strategischen Initiativen des Unternehmens, zu denen auch Investitionen in künstliche Intelligenz und die Ausweitung des Authentizitäts-Garantie-Programms gehören.
Analysten bleiben gespalten
Die gemischten Signale spiegeln sich in den Reaktionen der Analysten wider. Während Needham das Kursziel auf 115 Dollar anhob und zur Kaufeempfehlung rät, bleibt Goldman Sachs bei seiner Verkaufseinschätzung trotz leicht erhöhtem Kursziel von 78 Dollar. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei „Hold“ mit einem Kursziel von 93,74 Dollar – was angesichts des aktuellen Kurses von rund 70 Euro noch Luft nach oben ließe.
Die entscheidende Frage bleibt: Handelt es sich bei der vorsichtigen Prognose um kluge Planung oder verbirgt sich dahinter eine echte Wachstumssorge? Die Antwort wird das Weihnachtsgeschäft liefern müssen.
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