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Dow Aktie: Im Würgegriff!

Dow Inc. verzeichnet deutliche Gewinneinbrüche und eine schwache Prognose für Q1 2025. Kostensenkungen und mögliche Markterholung sollen die Talfahrt stoppen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • EBITDA-Prognose für Q1 2025 deutlich unter Erwartungen
  • Aktie verlor 27 Prozent seit Q3 2024
  • Kostensenkungen von bis zu einer Milliarde Dollar geplant
  • Analysten sehen Potenzial bei niedriger Bewertung

Der Chemiekonzern Dow Inc. steckt unübersehbar in rauer See. Die Prognosen für das erste Quartal 2025 verheißen nichts Gutes und die Aktie hat seit dem dritten Quartal 2024 bereits empfindliche 27 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Investoren fragen sich alarmiert: Wie tief kann es noch gehen und was sind die eigentlichen Ursachen für diese Talfahrt?

Die nackten Zahlen: Ein ernüchternder Blick

Die jüngsten Erwartungen für das operative Ergebnis (EBITDA) im ersten Quartal 2025 liegen bei lediglich rund 1,0 Milliarden US-Dollar. Das ist eine herbe Enttäuschung, denn Analysten hatten im Schnitt mit 1,35 Milliarden Dollar gerechnet. Bereits das vierte Quartal 2024 fiel mit einem EBITDA von 1,21 Milliarden Dollar nur deshalb nicht völlig durch, weil die Erwartungen im Vorfeld schon massiv gedrosselt worden waren. Die Marktkapitalisierung spiegelte diese Entwicklung wider und lag zum 31. Januar 2025 bei etwa 26,99 Milliarden US-Dollar. Trotzdem lockt eine Dividendenrendite von beachtlichen 9,16 Prozent – ein teures Trostpflaster?

Sturm an vielen Fronten: Woher der Gegenwind bläst

Die Probleme sind vielschichtig. Ein zentraler Belastungsfaktor ist das Geschäft mit Polyethylen (PE). Hier sorgt anhaltender Zollstreit für Verunsicherung und drückt auf die Preise. Zwar hat Dow für Juni und Juli Preiserhöhungen angekündigt, doch deren Durchsetzbarkeit steht in den Sternen, solange die handelspolitische Lage unklar bleibt. Wells Fargo unterstrich jüngst die Schwäche im PE-Markt, insbesondere nach einem schwächer als erwartet ausgefallenen April, und kappte die Gewinnprognosen für Dow. Effektiv sanken die Nettopreise für PE Anfang 2025 um 2 US-Cent pro Pfund, während gleichzeitig höhere Ethankosten die Margen zerfraßen.

Doch nicht nur Zölle machen dem Konzern zu schaffen. Die Nachfrage aus wichtigen Endmärkten wie der Bauindustrie, die für 40 Prozent der Umsätze steht, und dem Automobilsektor ist merklich abgekühlt. Das Management selbst spricht von einem herausfordernden Start ins Jahr 2025.

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Der Konzern greift durch: Sparprogramm als Rettungsanker?

Angesichts dieser Gemengelage tritt Dow massiv auf die Kostenbremse. Bis Ende des Geschäftsjahres 2025 sollen rund 600 Millionen US-Dollar eingespart werden, insgesamt sind sogar Einsparungen von einer Milliarde Dollar geplant. Zusätzlich spülte ein Anlagenverkauf im Dezember 2024 rund 2,4 Milliarden US-Dollar in die Kasse – deutlich mehr als erwartet. Allerdings, so merken Beobachter an, war die Finanzierung dieses Deals mit einer Rendite von rund 8,8 Prozent teurer als übliche Schuldenaufnahmen des Konzerns, die bei etwa 5,5 Prozent liegen. Auch die europäischen Vermögenswerte stehen auf dem Prüfstand. Reicht dieser Kraftakt, um das Ruder herumzureißen?

Hoffnungsschimmer oder trügerische Ruhe?

Trotz der aktuellen Misere zeigt sich das Management für das Gesamtjahr 2025 verhalten optimistisch und rechnet mit Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Diese Hoffnung stützt sich auch auf externe Faktoren: Analysten spekulieren auf mögliche Zinssenkungen durch die US-Notenbank, fallende Hypothekenzinsen und Konjunkturimpulse aus China. Sollten diese Prognosen eintreffen, könnte dies die Nachfrage beleben. Rückenwind könnte auch von steigenden Ölpreisen kommen, wie sie seit Mitte Juni zu beobachten sind, da diese tendenziell die Chemiepreise stützen. Wells Fargo beispielsweise behielt trotz gesenkter Prognosen das "Overweight"-Rating für Dow bei und verwies auf die niedrige Bewertung und die Sensitivität gegenüber Ölpreisveränderungen. Die Aktie handelt Analysten zufolge zum 5,3-fachen ihres mittleren zyklischen Gewinnpotenzials – ein historisch niedriger Wert. Die Kursziele der Analysten vom 17. Juni 2025 reichen von 27 bis 63,12 US-Dollar.

Die entscheidende Frage bleibt: Gelingt es Dow, die Kostensenkungen schnell genug umzusetzen und gleichzeitig von einer möglichen konjunkturellen Erholung zu profitieren, bevor die Zollschranken und die Nachfrageschwäche die Erträge weiter erodieren? Das dürfte spannend werden.

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Dr. Robert Sasse

Dr. Robert Sasse ist promovierter Ökonom und Unternehmer mit umfassender Expertise in Finanzmärkten und Wirtschaftstheorie. Seine akademische Ausbildung verbindet er mit praktischer Unternehmenserfahrung, um fundierte Analysen zu langfristigen Anlagestrategien zu liefern.

Als Verfechter einer marktwirtschaftlichen Ordnung fokussiert sich Dr. Sasse auf die Vermittlung von Strategien für nachhaltigen Vermögensaufbau durch Aktieninvestments. Seine wissenschaftlich fundierten Beiträge auf stock-world.de richten sich an Anleger, die eigenverantwortliche, informierte Entscheidungen für ihre finanzielle Zukunft treffen möchten.

Dr. Sasse spezialisiert sich auf die verständliche Aufbereitung komplexer ökonomischer Zusammenhänge und die praktische Anwendung von Investmentstrategien für die Altersvorsorge. Sein Ansatz kombiniert theoretisches Wissen mit klarem Praxisbezug, um Lesern Orientierung in einem dynamischen Marktumfeld zu bieten.

Mit seiner Expertise unterstützt er Anleger dabei, die Chancen des Kapitalmarkts systematisch und langfristig zu nutzen – unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen.