Die Dow Aktie steckt in der Krise – und die Wende ist nicht in Sicht. Während der breite Markt sich behauptet, stürzt der Chemiekonzern immer tiefer in den Abwärtssog. Die entscheidende Frage: Kann das Unternehmen bei den anstehenden Quartalszahlen überhaupt noch positiv überraschen?
Düstere Prognosen verdüstern die Stimmung
Die Erwartungen für die am 23. Oktober anstehenden Q3-Zahlen könnten kaum schlechter sein. Analysten rechnen mit einem Verlust von 0,31 US-Dollar je Aktie – ein dramatischer Einbruch von 166 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Auch der Umsatz soll um 6,5 Prozent auf 10,18 Milliarden Dollar schrumpfen. Für das Gesamtjahr 2025 zeichnet sich sogar ein Verlust von einem Dollar je Aktie ab.
Die Analystenstimmung hat sich spürbar eingetrübt. Die Schätzungen für den Gewinn je Aktie wurden im vergangenen Monat um über 15 Prozent nach unten korrigiert. Dow Inc. trägt aktuell ein „Sell“-Rating und liegt damit deutlich hinter der Konkurrenz im Basismaterial-Sektor zurück.
Juristische Altlasten belasten zusätzlich
Die aktuelle Talfahrt ist kein isoliertes Phänomen. Bereits im Juli schockte Dow die Anleger mit einem Quartalsverlust von 0,42 Dollar je Aktie – deutlich schlechter als erwartet. Der anschließende Kurssturz von 17,5 Prozent zog Klagen nach sich, die dem Unternehmen vorwerfen, die wahren Auswirkungen von Wettbewerbsdruck und makroökonomischen Belastungen verschleiert zu haben.
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Die Vorwürfe wiegen schwer: Angeblich hat das Management das Ausmaß der Preis- und Wettbewerbsdrucke heruntergespielt, gleichzeitig die nachlassende globale Nachfrage und Überkapazitäten in wichtigen Märkten unterschätzt. Bis zum 28. Oktober können sich Anleger als Hauptkläger in den Sammelklagen registrieren.
Leuchtet am Ende des Tunnels ein Licht?
Trotz der düsteren Aussichten sehen einige Analysten noch Potenzial. Der konservative Kurszielkorridor zwischen 28 und 30 Dollar würde immerhin ein Aufwärtspotenzial von 28 bis 35 Prozent bedeuten. Allerdings bleibt die grundsätzliche Skepsis: Die meisten Marktbeobachter stufen Dow weiterhin schlechter ein als vergleichbare Unternehmen der Branche.
Die anstehenden Quartalszahlen werden zur Bewährungsprobe. Sie müssen nicht nur die aktuellen Erwartungen übertreffen, sondern auch glahaft machen, dass der Chemieriese die strukturellen Herausforderungen meistern kann. Ansonsten droht der Abwärtstrend weiter anzuhalten.
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