Die Deutsche Telekom startet eine der größten Infrastruktur-Offensiven in der Unternehmensgeschichte. Während andere Konzerne sparen, pumpt der Bonner Riese Milliarden in Glasfaser und 5G – täglich werden 10.000 neue Haushalte angeschlossen. Doch kann diese aggressive Strategie den Aktienkurs nachhaltig beflügeln?
Tempo wie im Rausch: 10.000 Haushalte täglich
Die Zahlen sind beeindruckend: Pro Werktag schließt die Telekom rund 10.000 Haushalte technisch an ihr Glasfasernetz an. Diese „Homes Passed“-Quote zeigt das enorme Ausbautempo, mit dem der Konzern Deutschland digitalisiert. Gleichzeitig erreicht das 5G-Netz bereits über 97 Prozent der Bevölkerung – ein Vorsprung, den die Konkurrenz so schnell nicht aufholen dürfte.
Die wichtigsten Projekte im Überblick:
– Stuttgart: Über 125 Kilometer neue Glasfaserkabel für unterversorgte Gebiete
– Rotenberg: 406 Haushalte und Unternehmen werden angebunden
– Dülmen: 46,4 Kilometer Tiefbauarbeiten und 31 neue Netzverteiler geplant
– Weiterstadt und Zweifall: Weitere Tausende Anschlüsse in Vorbereitung
Cleverer Mix: Eigenfinanzierung trifft Staatsförderung
Die Telekom setzt dabei auf eine durchdachte Doppelstrategie. In lukrativen Ballungsräumen investiert das Unternehmen aus eigener Tasche, während der Ausbau in dünn besiedelten Gebieten staatlich gefördert wird. So lassen sich auch weniger profitable Regionen erschließen, ohne die Rendite zu gefährden.
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Ein operatives Detail könnte jedoch zum Stolperstein werden: Für jeden Anschluss benötigt die Telekom die schriftliche Zustimmung der Grundstückseigentümer. Verweigern diese die Erlaubnis, stockt der Ausbau – ein Risiko, das bei der enormen Schlagzahl durchaus ins Gewicht fallen könnte.
Gaming-Revolution über 5G: NVIDIA als strategischer Partner
Besonders spannend wird die Zukunftsstrategie im 5G-Bereich. Ab Herbst 2025 kooperiert die Telekom mit Chip-Gigant NVIDIA, um Cloud-Gaming über das Mobilfunknetz zu optimieren. Diese Partnerschaft zeigt: Der Konzern denkt bereits an datenintensive Anwendungen der nächsten Generation. Während andere noch am Netzausbau feilen, positioniert sich die Telekom bereits für lukrative Zukunftsmärkte.
Die Aktie notiert aktuell bei knapp 30 Euro und damit rund 16 Prozent unter ihrem Jahreshoch. Angesichts der massiven Investitionen in die digitale Zukunft Deutschlands könnte sich diese Bewertung jedoch als zu niedrig erweisen.
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