Der Frankfurter Börsenbetreiber hat die Karten auf den Tisch gelegt. Die Deutsche Börse bestätigte am Donnerstag exklusive Verhandlungen über die komplette Übernahme der europäischen Fondsplattform Allfunds. Mit einem Gesamtvolumen von 5,3 Milliarden Euro wäre dies die größte Akquisition in der Unternehmensgeschichte. Die Aktie reagierte prompt mit deutlichen Kursgewinnen und durchbrach wichtige charttechnische Marken.
Was steckt hinter dem Deal?
Das unverbindliche Angebot bewertet Allfunds mit 8,80 Euro je Aktie. Die Struktur ist ungewöhnlich: Aktionäre sollen je zur Hälfte in bar und in neuen Deutsche-Börse-Aktien entschädigt werden – konkret 4,30 Euro Cash und 4,30 Euro in Papieren, berechnet auf Basis des ungestörten 10-Tages-Durchschnittskurses. Hinzu kommt eine genehmigte Dividende von 0,20 Euro je Allfunds-Aktie für das Geschäftsjahr 2025.
Besonders interessant: Die Allfunds-Aktionäre würden zusätzlich anteilige Quartalsdividenden bis zum Abschluss erhalten. Für 2026 sind bis zu 0,20 Euro vorgesehen, für 2027 jeweils 0,10 Euro pro Quartal. Das Allfunds-Management hat der Exklusivität bereits einstimmig zugestimmt.
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Kostensynergien – aber wie viel?
Die Deutsche Börse begründet den Schritt mit strategischen, kommerziellen und finanziellen Vorteilen. Die Kombination mit dem eigenen Fondsservice-Geschäft soll ein „pan-europäisches Ökosystem“ schaffen und die Fragmentierung der europäischen Investmentfondsbranche reduzieren. Das Unternehmen verspricht substanzielle Kostensynergien durch Plattformzusammenlegung und Rationalisierung der Investitionskapazitäten.
Doch genau hier hakt die RBC Bank ein. Analyst Ben Bathurst ließ seine Einstufung bei „Sector Perform“ mit Kursziel 228 Euro. Seine Kritik: Konkrete Zahlen zu Synergien fehlen. Wie hoch das Einsparpotenzial tatsächlich ausfällt und ob überhaupt Umsatzsynergien erzielt werden können, bleibt unklar. Die Transaktion passe zwar zur bisherigen Strategie, werfe aber durchaus Fragezeichen auf.
Hürden auf dem Weg
Die Frankfurter betonen selbst, dass der Deal unter Vorbehalt steht. Eine abschließende Due Diligence, die Finalisierung der Verträge sowie finale Zustimmungen beider Vorstände sind noch erforderlich. Regulatorische Genehmigungen kommen hinzu. Weder über den genauen Zeitplan noch über die Gewissheit eines Abschlusses gibt es Klarheit. Die Börse wartet nun auf weitere Details zur größten Expansion der Unternehmensgeschichte.
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