Der DAX legt heute an einem sehr guten Handelstag rund ein Prozent auf 13.171 Punkte zu, lässt damit die psychologisch wichtige 13.000er-Marke deutlich hinter sich und bewegt sich langsam aber sicher wieder in Richtung Allzeithoch bei 13.789 Punkten. Und 29 von 30 DAX-Werten können heute den Tag mit grünen Vorzeichen beenden. Einzig im Minus, und das mit einem Tagesverlust von 4,3 Prozent auf 8,49 Euro, landen die Aktien von Deutschlands größter Privatbank, der Deutschen Bank.
Auslöser für die kräftigen Gewinnmitnahmen dürften heute Aussagen der Bank zur Geschäftsentwicklung im abgeschlossenen zweiten Quartal sein. Wie die Deutsche Bank mitteilt, hat sich die sogenannten harte Kernkapitalquote (CET1) von 12,8 Prozent Ende März auf 13,3 Prozent per Ende Juni verbessert. Vor allem, weil viele Kunden ihre Kreditlinien zuletzt stärker als erwartet zurückgeführt haben. Und auch weitere Geschäftszahlen dürften nach Meinung von Analysten leicht über den Erwartungen liegen.
Allerdings, und jetzt kommen wir zum Grund der Kursverluste, fällt die positive Überraschung doch recht mager aus, blickt man über den großen Teich. Denn dort lagen zahlreiche US-Banken mit ihren Quartalszahlen deutlich über den Schätzungen. Und Gleiches wurde nun auch bei der Deutschen Bank erhofft, d.h. im Umkehrschluss: die positive Überraschung war leider nicht Überraschung genug. Und entsprechend enttäuscht fällt die Reaktion der Anleger aus.
Damit stoppt heute auch die Kursrallye der letzten Wochen, bei der die Aktien der Deutschen Bank seit ihrem durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Jahrestief bei 4,45 Euro am 16. März in der Spitze um 106 Prozent bis auf heute zum Handelsstart noch erreichte 9,18 Euro zulegen konnten. Für die Aktionäre bleibt zu hoffen, dass es nur eine Unterbrechung der Rallye bleibt und sich die Anteilsscheine mittelfristig wieder Richtung zweistelliger Kursnotierungen bewegen.
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