Die Analysten der größten deutschen Privatbank Deutsche Bank haben sich die in der letzten Woche vom vermutlich größten innerdeutschen Konkurrenten Commerzbank vorgelegten Quartals- und Halbjahreszahlen genauer angeschaut und danach ihre Kaufempfehlung bestätigt.
Kurz zur Erinnerung: Die Commerzbank konnten den Konzerngewinn von Januar bis Juni 2023 um fast 50% auf 1,1 Milliarden Euro steigern. Dieses positive Ergebnis wurde durch eine Kombination aus einem starken Kundengeschäft und einer günstigen Zinsentwicklung begünstig. Im zweiten Quartal 2023 steigerte die Bank ihre Erträge um 9% auf 2,6 Milliarden Euro und senkte ihre Kosten um 2% auf 1,5 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis konnte um 19,1 Prozent auf 888 Millionen Euro verbessert werden.
m Gesamtjahr 2023 soll das Konzernergebnis deutlich über den im letzten Jahr erzielten 1,4 Milliarden Euro liegen. Erhöht wird der Ausblick für den Zinsüberschuss für das Gesamtjahr, der mindestens 7,8 Mrd. Euro erreichen soll (bislang: 7 Milliarden Euro). Das Risikoergebnis soll mit minus 800 Millionen Euro auch etwas besser als bislang mit minus 900 Millionen Euro erwartet ausfallen.
Deutsche Bank bestätigt Kaufempfehlung
Auf Basis der vorgelegten Zahlen stellt Deutsche Bank-Analyst Benjamin Goy in seiner am letzten Freitag aktualisierten Studie fest, dass die Commerzbank:
im zweiten Quartal solide abgeschnitten habe.
Allerdings dürfte seiner Meinung nach trotz eines über den Marktkonsens liegenden neuen Ziels für die Zinseinkünfte
die implizierte Abschwächung im zweiten Halbjahr Fragen aufwerfen.
Trotz dieser Fragen bestätigt er seine Einstufung für die Commerzbank weiterhin mit “Buy” und belässt das Kursziel bei 17 Euro.
Letzten Freitag gingen die im DAX notierten Commerzbank-Aktien mit einem Wochenminus von rund zwei Prozent bei 10,68 Euro aus dem Handel. Die vorbörsliche Indikation vor Handelsstart liegt bei 10,66 Euro, die Aktien dürften also behauptet in die neue Handelswoche starten. Bis zum Kursziel der Deutschen Bank errechnet sich damit ein theoretisches Aufwärtspotenzial von rund 60 Prozent.