CEO Christian Sewing überrascht mit einer klaren Ansage: Während andere europäische Banken über Fusionen nachdenken, setzt die Deutsche Bank konsequent auf organisches Wachstum. Gleichzeitig deutet er ehrgeizigere Rendite-Ziele an und stärkt das Amerika-Geschäft mit einer prominenten Personalie. Doch kann diese Strategie in einem schwierigen Marktumfeld tatsächlich aufgehen?
Klare Absage an Konsolidierungsträume
Auf der Frankfurter Banking-Konferenz erteilte Sewing allen Spekulationen über mögliche Fusionen eine deutliche Absage. „Ich schaue nicht so sehr auf Konsolidierung für die Deutsche Bank. Wir können organisch wachsen“, betonte der CEO unmissverständlich. Diese Positionierung ist bemerkenswert, da gleichzeitig andere europäische Banken wie Monte dei Paschi Konsolidierungsschritte prüfen.
Die Strategie der Global Hausbank bleibt unverändert, doch Sewing kündigte eine schärfere Kapitalallokation an. Besonders interessant: Das aktuelle Rentabilitätsziel von 10 Prozent Eigenkapitalrendite bezeichnete er als „nur ein Zwischenziel“ – ein Hinweis auf ambitioniertere Pläne für die Zeit nach 2025.
Investment Banking kämpft mit Gegenwind
Die Realität sieht allerdings weniger rosig aus. Das lukrative Origination- und Advisory-Geschäft entwickelt sich schwächer als zu Jahresbeginn erhofft. Sewing führt dies auf die Unsicherheit durch die US-Zollpolitik zurück, gibt sich aber optimistisch: „Wir sprechen von vielen verzögerten, aber nicht abgesagten Geschäften.“
Zentrale Herausforderungen:
– Schwaches IPO-Umfeld belastet Beratungsgeschäft
– Politische Unsicherheit verzögert Kundentransaktionen
– Anleihenmarkt unter Druck durch mangelnde Reformen
– Steigende Verschuldung als strukturelles Problem
Trotzdem will die Bank weiter in das Investment Banking investieren und plant die Rekrutierung von „Senior Bankern“ für das deutsche Unternehmenskundengeschäft.
Amerika-Geschäft bekommt neue Führung
Mit Lisa McGeough holt sich die Deutsche Bank eine erfahrene Bankerin ins Boot. Die ehemalige HSBC-Managerin wird Anfang 2026 die Amerika-Führung übernehmen und bringt über 35 Jahre Branchenerfahrung mit. Die Personalie unterstreicht die strategische Bedeutung des US-Geschäfts als Wachstumstreiber.
Rückkehr in die erste Liga
Ein positives Signal sendet die Wiederaufnahme in den Euro Stoxx 50 nach siebenjähriger Abwesenheit. Gemeinsam mit Siemens Energy und Argenx ersetzt die Deutsche Bank Nokia, Stellantis und Pernod Ricard im europäischen Leitindex. Diese Entwicklung reflektiert die stabilisierte Marktposition nach den schwierigen Restrukturierungsjahren.
Die Aktie notiert aktuell bei 30,06 Euro und zeigt seit Jahresbeginn eine beeindruckende Performance von knapp 80 Prozent. Der November-Investor Day dürfte entscheidende Weichenstellungen bringen – dann wird sich zeigen, ob Sewings organische Wachstumsstrategie die Investoren überzeugen kann oder ob der Markt doch größere Würfe erwartet.
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