Daimler Truck Aktie: Brutaler Gewinneinbruch!
Daimler Truck schockt mit einem Gewinneinbruch von 40 Prozent im dritten Quartal – das bereinigte EBIT sackte auf nur noch 716 Millionen Euro ab. Besonders brisant: Das Nordamerika-Geschäft bricht regelrecht ein, während der Konzern trotz dramatischer Entwicklungen stur an seiner Jahresprognose festhält. Kann das gutgehen, oder droht hier eine böse Überraschung?
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mit 34,67 Euro notiert die Aktie bereits knapp 22 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von Juli. Ein RSI von 37,8 signalisiert überverkauftes Terrain – doch reichen die Aussichten für eine Trendwende?
Nordamerika: Der Markt bricht weg
Der dramatischste Einbruch ereignete sich ausgerechnet im wichtigsten Markt. Das Segment Trucks North America verzeichnette einen Gewinnrückgang von 64 Prozent auf magere 257 Millionen Euro. Die Auslieferungen brachen um 39 Prozent ein, der Umsatz schrumpfte um ein Drittel.
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CEO Karin Rådström macht anhaltende Unsicherheiten verantwortlich:
- Schwache Frachtmärkte dämpfen die Nachfrage
- Fehlende regulatorische Klarheit verunsichert Kunden
- Händler halten sich mit Bestellungen zurück
- US-Importzölle belasten mit dreistelligem Millionenbetrag
Immerhin: Die Konsensschätzungen von 240 Millionen Euro wurden leicht übertroffen. Ein schwacher Trost angesichts des massiven Gewinneinbruchs gegenüber dem Vorjahr.
Europa stabilisiert – aber reicht das?
Während Nordamerika abstürzt, zeigt Mercedes-Benz Trucks in Europa relative Stärke. Das Segment erzielte 319 Millionen Euro bereinigtes EBIT und profitierte von höheren Auslieferungen. Die Rückkehr zur Marktführerschaft in Europa gibt Hoffnung.
Trucks Asia lieferte trotz schwieriger Bedingungen in Japan und Indonesien eine solide Performance. Doch diese Stabilisatoren können den nordamerikanischen Kollaps nicht kompensieren.
Gewagtes Spiel: Prognose bestätigt
CFO Eva Scherer hält trotz allem an der Jahresprognose fest – allerdings mit deutlicher Einschränkung: Das bereinigte EBIT wird nun am unteren Ende der Spanne von 3,6 bis 4,1 Milliarden Euro erwartet. Die Umsatzrendite soll zwischen 7 und 9 Prozent liegen.
Die Prognosen im Überblick:
- Auslieferungen: 410.000 bis 440.000 Einheiten
- Umsatz: 44 bis 47 Milliarden Euro
- Free Cashflow: 1,5 bis 2 Milliarden Euro
Scherer warnte vor weiteren Belastungen durch US-Zölle und räumte ein, dass vom deutschen Konjunkturpaket bisher keine positiven Effekte spürbar seien. Die Hoffnung ruht auf 2026 – eine riskante Wette in unsicheren Zeiten.
Die unbequeme Wahrheit
Die Konkurrenz kämpft mit denselben Problemen. Traton und Volvo leiden ebenfalls unter der schwachen Nordamerika-Nachfrage. Die gesamte Branche steckt in der Krise, angeheizt durch Handelsunsicherheiten und Lieferkettenprobleme.
Daimler Truck betont seine Marktführerschaften und setzt auf operative Effizienz sowie striktes Kostenmanagement. Die Vision „Stronger 2030“ verspricht eine Umsatzrendite von über 12 Prozent bis 2030. Doch der Weg dorthin erscheint steiniger denn je. Im März 2026, wenn die Jahreszahlen 2025 vorgelegt werden, wird sich zeigen, ob diese Strategie trägt – oder ob Anleger mit weiteren Enttäuschungen rechnen müssen.
