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Cummins Aktie: Rekordjagd mit Risiken

Der Motorenhersteller Cummins erreicht ein historisches Allzeithoch, präsentiert jedoch gemischte Quartalszahlen mit verfehltem Gewinnziel. Analysten korrigieren ihre Bewertungen nach oben, während Insider Aktien verkaufen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Aktie erreicht Allzeithoch bei 484,89 US-Dollar
  • Gewinn je Aktie verfehlt Erwartungen deutlich
  • Truist erhöht Kursziel auf 628 US-Dollar
  • Insider verkaufen trotz Rally Anteile

Die Cummins-Aktie erreicht ein historisches Allzeithoch von 484,89 US-Dollar und zeigt beeindruckende Dynamik. Seit Jahresbeginn legte der Titel 28,31 Prozent zu, in den letzten sechs Monaten sogar 50,35 Prozent. Die starke Performance unterstreicht das Vertrauen der Anleger in den Motoren- und Stromerzeugungsspezialisten.

Durchwachsenes Quartalsergebnis

Trotz der Kursrally präsentierte Cummins ein gemischtes drittes Quartal 2025. Der Gewinn je Aktie (EPS) belief sich auf 3,86 US-Dollar und verfehlte die Erwartungen von 4,87 US-Dollar deutlich – ein Minus von 20,74 Prozent. Allerdings übertraf der Konzern die Umsatzerwartungen mit 8,3 Milliarden US-Dollar gegenüber prognostizierten 7,99 Milliarden US-Dollar. Die Zahlen zeigen robuste Verkäufe bei gleichzeitig unter Druck stehender Profitabilität.

Analysten korrigieren nach oben

Die jüngste Entwicklung veranlasste Analysten zu deutlichen Anpassungen. Truist Securities stufte Cummins von „Hold“ auf „Buy“ hoch und erhöhte das Kursziel von 522 auf 628 US-Dollar – ein Potenzial von 35 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs von 472,51 US-Dollar. Truist begründet den Schritt mit einem „zyklischen Tief“ im Nutzfahrzeuggeschäft und erwartet eine Beschleunigung der Gewinnkraft durch „strukturelle Rückenwinde im Power-Geschäft“.

Auch Bernstein-Analyst Chad Dillard erhöhte das Kursziel von 385 auf 475 US-Dollar bei unverändertem „Market Perform“-Rating. Als Grund nannte er die starke Performance im Stromerzeugungssegment. Das durchschnittliche Kursziel von 18 Analysten liegt aktuell bei 445,93 US-Dollar, mit einer Spanne von 240 bis 599 US-Dollar.

Insider verkaufen trotz Rally

Während die Aktie Höchststände feiert, zeigen sich bei den Unternehmensinsidern Verkaufstendenzen:

  • CEO Jennifer Rumsey veräußerte am 11. November 4.570 Aktien zu durchschnittlich 473,89 US-Dollar
  • CFO Mark Andrew Smith verkaufte am 6. November 13.110 Aktien zu 470,66 US-Dollar
  • Insgesamt entsorgten Insider im letzten Quartal etwa 34.960 Aktien im Wert von 15,7 Millionen US-Dollar

Dem gegenüber steht eine beeindruckende Dividendenhistorie: Cummins zahlt seit 55 Jahren ununterbrochen und erhöht die Ausschüttung seit 20 Jahren kontinuierlich. Die aktuelle Dividendenrendite beträgt 1,69 Prozent bei einer vierteljährlichen Ausschüttung von 2,00 US-Dollar je Aktie.

Unterbewertet trotz Rekordhoch?

Eine Discounted-Cash-Flow-Analyse von Simply Wall St kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Trotz des Höhenflugs könnte Cummins um 27,1 Prozent unterbewertet sein mit einem fairen Wert von 637,98 US-Dollar. Das aktuelle KGV von 24,1 liegt leicht über dem Branchendurchschnitt von 23,2.

Das Wachstum in den Segmenten Distribution und Power Systems – getrieben durch die steigende Nachfrage aus Rechenzentren und kritischen Infrastrukturanwendungen – stützt diese Einschätzung. Strategische Investitionen in saubere Energietechnologien und Kooperationen wie die mit Komatsu für Hybridantriebe sollen langfristig zum Wachstum und Dekarbonisierungszielen beitragen.

Doch wie nachhaltig ist der Höhenflug wirklich, wenn gleichzeitig die Unternehmensführung Anteile abgibt?

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.

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