Während Covestro sich nach außen unbeeindruckt von der EU-Prüfung der geplanten Adnoc-Übernahme zeigt, offenbaren die jüngsten Quartalszahlen eine brutale Realität. Der Kunststoffriese musste seine Jahresprognose drastisch senken – ein Schock, der die Frage aufwirft: Kann selbst ein Milliarden-Deal die strukturellen Probleme des Konzerns lösen?
Das Management um Finanzvorstand Christian Baier gibt sich gelassen: Die vertiefte Prüfung der EU-Wettbewerbsbehörde sei erwartet worden, die Übernahme durch den Ölgiganten Adnoc könne weiterhin in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Doch abseits dieser Zuversicht zeichnen die operativen Zahlen ein düsteres Bild.
Quartalszahlen enthüllen schwere Krise
Das zweite Quartal brachte für Covestro eine herbe Enttäuschung. Überkapazitäten und verschärfter Preisdruck durch schwache Nachfrage sowie gestiegene Importe aus dem asiatisch-pazifischen Raum setzten dem Konzern massiv zu:
• Konzernumsatz brach um 8,4% auf 3,4 Milliarden Euro ein
• EBITDA stürzte um 15,6% auf nur noch 270 Millionen Euro
• Konzernergebnis rutschte mit 59 Millionen Euro in die roten Zahlen
Die Zahlen spiegeln ein volatiles Marktumfeld und neue Handelsbarrieren wider, die den Kunststoffspezialisten hart treffen.
Dramatische Prognosesenkung schockt Anleger
Noch härter als die Quartalszahlen traf Anleger jedoch die drastische Anpassung der Jahresprognose. Covestro senkte die EBITDA-Erwartung für 2025 von ursprünglich 1,0 bis 1,4 Milliarden Euro auf magere 700 Millionen bis 1,1 Milliarden Euro.
Finanzvorstand Baier dämpfte jede Hoffnung auf eine schnelle Erholung: Kurzfristig sei keine Besserung in Sicht, vor allem die Zollthematik belaste weiterhin schwer. Eine Aussage, die das Ausmaß der strukturellen Herausforderungen verdeutlicht.
Führungswechsel als Hoffnungsschimmer?
Inmitten der Krise setzt Covestro auf frischen Wind im Management. Heute übernimmt Monique Buch die Position des Chief Commercial Officer und wird für den Bereich Solutions & Specialities verantwortlich sein. Ob die personelle Neuaufstellung jedoch ausreicht, um die tiefliegenden Marktprobleme zu lösen, bleibt fraglich.
Die Covestro-Aktie notiert aktuell bei 60,44 Euro und damit nur knapp unter ihrem 52-Wochen-Hoch – ein Kursniveau, das angesichts der operativen Schwierigkeiten vor allem der Übernahme-Fantasie geschuldet sein dürfte.
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