Die Commerzbank beendet 2025 mit der stärksten Jahresperformance unter den deutschen Großbanken. Der Kurs hat sich seit Januar mehr als verdoppelt – getrieben von operativer Stärke, Kapitalrückführung und dem anhaltenden Übernahme-Poker mit UniCredit.
Die wichtigsten Fakten:
- Jahresperformance: +130% auf rund 36 Euro
- Aktienrückkauf über 1 Milliarde Euro abgeschlossen
- UniCredit hält weiterhin 28% der Anteile
- Nettogewinn 2025: etwa 2,5 Milliarden Euro (nach Restrukturierung)
- Dividendenrendite: rund 1,8%
Milliarden-Rückkauf stützt Kurs
Am 18. Dezember schloss die Bank ihr bislang größtes Aktienrückkaufprogramm ab. Rund 31 Millionen eigene Aktien verschwanden für etwa 1 Milliarde Euro vom Markt. Das Programm lief nur drei Monate – von Ende September bis kurz vor Jahresende.
CEO Bettina Orlopp setzt konsequent auf Kapitalrückführung. Für 2025 plant die Bank eine Ausschüttungsquote von 100% des Nettoergebnisses vor Restrukturierungsaufwendungen. Bei einer erwarteten Dividende von 0,65 Euro je Aktie entspricht das einer Rendite von rund 1,8%.
UniCredit bleibt hartnäckig
Das Übernahmethema schwelt seit September 2024. Die italienische UniCredit kontrolliert mittlerweile 28% der Commerzbank – etwa 9,5% direkt und 18,5% über Finanzinstrumente. UniCredit-Chef Andrea Orcel hat seinen Einstieg nie offiziell als Übernahmeversuch deklariert, doch die Marktreaktion sprach Bände.
Aufsichtsratschef Jens Weidmann sieht kaum Chancen für eine einvernehmliche Fusion. Die Gewerkschaft Verdi warnt vor „Stellenabbau nach Mailänder Art“ und lehnt eine Übernahme kategorisch ab. Die Bundesregierung hält sich bislang bedeckt.
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Operative Zahlen überzeugen
Nach neun Monaten meldete die Bank ein Rekord-Betriebsergebnis. Der Zinsüberschuss wurde im Jahresverlauf von 8,0 auf 8,2 Milliarden Euro angehoben – das höhere Zinsniveau in Europa zahlt sich aus. Der Provisionsüberschuss soll 2025 um 7% zulegen.
Der Nettogewinn im dritten Quartal sank zwar um knapp 8%, doch höhere Steuersätze und Kosten waren die Haupttreiber. Die Prognose für das Gesamtjahr blieb unverändert: rund 2,9 Milliarden Euro vor Restrukturierungsaufwendungen, etwa 2,5 Milliarden danach.
Stellenabbau läuft planmäßig
Bis 2028 will die Bank 3.900 Stellen abbauen – überwiegend in Deutschland. Neueinstellungen in Polen und anderen Standorten kompensieren den Abbau teilweise. Die Gesamtbelegschaft soll bei etwa 36.700 Vollzeitstellen stabil bleiben. Die Restrukturierungskosten für 2025 liegen bei 700 Millionen Euro.
Bewertung reflektiert neue Stärke
Mit einem KGV von rund 16 notiert die Commerzbank deutlich über dem europäischen Bankensektor-Durchschnitt von etwa 11. Die Prämie spiegelt die verbesserte Ertragskraft und das stabile Zinsumfeld wider. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei 1,18 – ein solider Wert für eine europäische Großbank.
Die EZB hat zudem die Kapitalanforderungen für 2026 um 10 Basispunkte auf 2,15% gesenkt. Ein Signal regulatorischer Entspannung, das der Bank mehr Spielraum für Ausschüttungen und strategische Entscheidungen gibt.
Das neue Jahr beginnt mit zwei Unbekannten: Wie entwickelt sich die Zinspolitik der EZB? Und wie geht der Poker mit UniCredit weiter? Die Antworten dürften den Kurs auch 2026 bewegen.
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