Aus dem Nichts zum Gold-Giganten? Coeur Mining schockt die Branche mit einer 7-Milliarden-Dollar-Übernahme von New Gold – doch während die Zahlen beeindrucken, fragen sich Anleger: Ist der Bergbau-Konzern zu schnell gewachsen? Der Mega-Deal katapultiert das Unternehmen in eine neue Liga, aber der Aktienkurs zeigt bereits erste Risse.
Rekordzahlen als Fundament
Bevor Coeur den großen Wurf wagte, legte das Unternehmen ein überzeugendes drittes Quartal hin. Mit einem Rekord-Nettoeinkommen von 267 Millionen Dollar und einer operativen Cashflow von 237,7 Millionen Dollar demonstrierte der Konzern seine gestiegene Finanzkraft. Die Schulden sanken auf 363,5 Millionen Dollar, während die Bargeldbestände sich mehr als verdoppelten – eine solide Basis für den ambitionierten Übernahmeplan.
Die operative Leistung überzeugte across the board: Die Goldproduktion erreichte 111.364 Unzen, während die Silberproduktion bei 4,8 Millionen Unzen lag. Besonders die Wharf-Mine glänzte mit einem Produktionsplus von 16%, und in Kensington sanken die Kosten pro Unze auf 1.659 Dollar.
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Der 7-Milliarden-Dollar-Gamble
Die Übernahme von New Gold ist nicht nur groß – sie ist transformativ. Für jeden New-Gold-Anteil erhalten Aktionäre 0,4959 Coeur-Aktien, was einem Aufschlag von 16% zum Kurs vom 31. Oktober entspricht. Das fusionierte Unternehmen soll 2026 satte 2 Milliarden Dollar Free Cash Flow generieren und über sieben Minen in Nordamerika verfügen.
CEO Mitchell Krebs betont die Dimension: „Vor zwei Jahren lag unser EBITDA bei 142 Millionen Dollar – 2026 erwarten wir 3 Milliarden.“ Die Kombination verspricht Diversifikation, Skaleneffekte und reduzierte Risiken. Doch der Markt reagiert skeptisch: Trotz beeindruckender 112% Jahresperformance seit Januar zeigt die Aktie aktuell Schwäche und liegt 35% unter ihrem Oktober-Hoch.
Analysten zwischen Euphorie und Vorsicht
Die Finanzwelt ist gespalten. Während Zacks Investment Research die „Buy“-Bewertung bekräftigt und die 152,7% Jahresperformance hervorhebt, bleiben andere Beobachter vorsichtig. TD Securities erhöhte zwar das Kursziel auf 25 Dollar, doch die hohe Volatilität von 80% spricht Bände über die verbleibenden Unsicherheiten.
Die Integration der New-Gold-Minen Rainy River und New Afton wird zur Nagelprobe. Bis zur finalen Zustimmung der Aktionäre im ersten Quartal 2026 bleibt Zeit für Zweifel – und für weitere Kursrucke. Wird Coeur am Ende zu groß für seine Bergstiefel, oder schreibt der Konzern tatsächlich Bergbaugeschichte?
