Der Minensektor erlebt gerade seinen größten Paukenschlag des Jahres: Coeur Mining übernimmt New Gold in einem All-Stock-Deal mit einem Gesamtvolumen von rund 7 Milliarden US-Dollar. Diese Fusion katapultiert das Unternehmen in eine völlig neue Liga – doch die erste Reaktion der Börse fiel verhalten aus. Was steckt hinter diesem Milliarden-Poker, und was bedeutet er für Anleger?
Nordamerikas neuer Silber-Gold-Gigant entsteht
Mit diesem Zusammenschluss entsteht ein Schwergewicht im nordamerikanischen Edelmetallbergbau. Das fusionierte Unternehmen wird sieben Minen in den USA, Mexiko und Kanada betreiben – eine deutlich breitere und diversifiziertere Basis als zuvor. Die Deal-Struktur sieht vor, dass bisherige Coeur-Aktionäre rund 62 Prozent der neuen Gesellschaft halten, während New Gold-Investoren 38 Prozent erhalten. Pro New Gold-Aktie gibt es 0,4959 Coeur-Aktien – das entsprach zum Zeitpunkt der Ankündigung einem Wert von 8,51 US-Dollar je New Gold-Anteil.
Die strategische Botschaft ist klar: In unsicheren Zeiten setzen Bergbaukonzerne auf politisch stabile Regionen und kritische Masse. Wer größer ist, kann Kosten besser verteilen, Margen verbessern und Kapital effizienter einsetzen.
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Ehrgeizige Prognosen: 1,25 Millionen Unzen Gold-Äquivalent
Das Management präsentiert beeindruckende Zahlen für die nahe Zukunft. Bis 2026 soll die kombinierte Produktion bei etwa 1,25 Millionen Gold-Äquivalent-Unzen liegen – darunter rund 900.000 Unzen Gold und 20 Millionen Unzen Silber. Die Führung rechnet mit einem EBITDA von 3 Milliarden US-Dollar und einem freien Cashflow von 2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2026.
Solche Projektionen klingen verlockend, setzen aber voraus, dass die Edelmetallpreise auf hohem Niveau bleiben und die Integration der beiden Unternehmen reibungslos verläuft. Die Fusion soll in der ersten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen werden.
Börse reagiert skeptisch
Trotz der strategischen Logik zeigte die Börse zunächst Zurückhaltung. Während die New Gold-Aktie nach der Ankündigung zulegte, gab die Coeur Mining-Aktie nach. Offenbar scheuen Investoren kurzfristig das Risiko einer so massiven Integration – oder sie sehen den Deal als zu teuer an. Der Titel kämpft ohnehin mit starker Volatilität und steht deutlich unter seinem Oktober-Hoch. Ob die Vision eines nordamerikanischen Edelmetall-Champions die Anleger mittelfristig überzeugen kann, bleibt abzuwarten.
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