Die Coeur Mining Aktie sorgt aktuell für Wirbel an der Börse. Nach einem kräftigen Kurssprung von über 6 Prozent am Montag richten sich alle Augen auf die frischen Analystenbewertungen. Doch während die Mehrheit der Experten zum Kauf rät, zeigt sich hinter den Kulissen ein gemischtes Bild. Kann der Edelmetallproduzent die hohen Erwartungen wirklich erfüllen – oder droht eine herbe Enttäuschung?
Analysten uneins: Kaufrausch mit Fragezeichen
Elf Investmenthäuser haben sich zuletzt zur Coeur Mining Aktie geäußert – das Ergebnis klingt zunächst überzeugend: Im Schnitt lautet die Empfehlung „Buy“. Drei Analysten sprechen sogar eine „Strong Buy“-Bewertung aus, sechs weitere raten zum Kauf, während zwei Institute lediglich ein „Hold“ vergeben. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 16,32 US-Dollar und suggeriert deutliches Aufwärtspotenzial.
Doch ein genauerer Blick offenbart Unstimmigkeiten: Die Kursziele der Experten klaffen weit auseinander – sie reichen von konservativen 12 US-Dollar bis hin zu ambitionierten 21 US-Dollar. Einige Analysten haben ihre Einschätzungen zuletzt sogar nach unten korrigiert. Diese Bandbreite zeigt: Der Konsens ist brüchiger, als es zunächst scheint.
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Übernahme-Poker und enttäuschende Zahlen
Der Grund für die Nervosität der Analysten liegt auf der Hand: Coeur Mining steht vor einer strategischen Weichenstellung. Das Unternehmen plant die Übernahme von New Gold Inc., um sich als größerer nordamerikanischer Gold- und Silberproduzent zu positionieren. Ein ambitionierter Schritt, der jedoch mit Integrationsrisiken verbunden ist.
Gleichzeitig enttäuschten die jüngsten Quartalszahlen: Mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 0,23 US-Dollar verfehlte Coeur Mining die Analystenschätzungen. Zwar konnte der Umsatz mit 554,6 Millionen US-Dollar die Erwartungen übertreffen und legte im Jahresvergleich um beachtliche 76,9 Prozent zu – doch die Ertragskraft bleibt hinter den Hoffnungen zurück.
Insider verkaufen – Institutionelle bleiben
Ein weiteres Detail lässt aufhorchen: CEO Mitchell J. Krebs trennte sich kürzlich von 125.000 Aktien zu einem Preis von rund 14,65 US-Dollar. Während Insider-Verkäufe nicht zwingend negativ zu werten sind, signalisieren sie selten überschwängliche Zuversicht. Insgesamt halten Unternehmensinsider lediglich 1,5 Prozent der Anteile.
Das Gros der Aktien – rund 63 Prozent – liegt in den Händen institutioneller Investoren. Deren Einschätzung wird entscheidend dafür sein, ob die Aktie ihren jüngsten Aufwärtstrend fortsetzen kann oder ob die hohe Volatilität von über 75 Prozent (30-Tage-Basis) für weitere Turbulenzen sorgt.
