Coeur Mining blickt auf ein phänomenales Börsenjahr zurück, das Anlegern bisher weit über 100 Prozent Kursgewinn bescherte. Doch zuletzt geriet der Motor ins Stottern: Während der Silberpreis hohe Volatilität zeigt, offenbaren frische Daten ein uneinheitliches Bild bei den Großinvestoren. Steht nach der Rallye nun eine größere Konsolidierung an oder nutzen Profis den Rücksetzer zum Einstieg?
Institutionelle Anleger uneinig
Die am Wochenende veröffentlichten Bestandsdaten zeigen eine deutliche Spaltung im Lager der professionellen Marktteilnehmer. Auf der einen Seite nahmen einige Adressen massiv Gewinne mit: Capula Management reduzierte seine Position drastisch um rund 79 Prozent und verkaufte gut 119.000 Aktien. Auch Franklin Resources stieß Anteile ab und verringerte sein Engagement um knapp 29 Prozent.
Diesem Verkaufsdruck steht jedoch ein gewichtiges Kaufargument gegenüber: JPMorgan Chase & Co. nutzte das aktuelle Niveau für einen massiven Einstieg und erwarb am 4. Dezember über 1,3 Millionen Aktien. Dieser Schritt signalisiert, dass trotz der Gewinnmitnahmen anderer Akteure das Vertrauen einer der größten Banken der Welt in den Silberproduzenten ungebrochen ist.
Silberpreis und operative Entwicklung
Der jüngste Kursrückgang der Aktie – auf Wochensicht verlor das Papier gut 9 Prozent – korreliert direkt mit den Bewegungen am Rohstoffmarkt. Silber erreichte am Freitag kurzzeitig Spitzenwerte über 59 US-Dollar, bevor eine Korrektur einsetzte, die auch Coeur Mining mit nach unten zog.
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Operativ liefert das Unternehmen jedoch Wachstumsargumente. Der Umsatz sprang im dritten Quartal um fast 77 Prozent auf rund 554 Millionen Dollar an. Einziger Wermutstropfen: Der Gewinn je Aktie lag mit 0,23 Dollar leicht unter den Erwartungen der Analysten (0,25 Dollar), was in Kombination mit dem volatilen Silberpreis für Nervosität sorgte.
Charttechnische Lage
Nach dem Schlusskurs vom Freitag bei 13,51 Euro notiert die Aktie aktuell unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt von 14,71 Euro, was kurzfristig auf eine Abkühlung hindeutet. Dennoch bleibt das übergeordnete Bild extrem stark: Seit Jahresanfang steht ein Plus von rund 123 Prozent zu Buche. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt beträgt weiterhin komfortable 37 Prozent, was den langfristigen Aufwärtstrend unterstreicht.
Fazit
Trotz der jüngsten Verkäufe einiger Fonds bleibt die Stimmung an der Wall Street überwiegend positiv. Rund 75 Prozent der Analysten raten weiterhin zum Kauf, wobei das durchschnittliche Kursziel nur begrenztes Aufwärtspotenzial bietet, solange der Silberpreis nicht nachhaltig ausbricht. Impulse könnten die bevorstehenden Auftritte des Managements auf Branchenkonferenzen im Dezember liefern, die zeigen werden, ob das Unternehmen die hohen Erwartungen für 2026 bestätigen kann.
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