Coeur Mining gehört im Börsenjahr 2025 zu den absoluten Überfliegern im Edelmetallsektor. Getrieben von hohen Rohstoffpreisen und operativer Stärke konnte der Minenbetreiber den breiten Markt weit hinter sich lassen. Doch nach dem massiven Kursanstieg wachsen an der Wall Street die Zweifel: Ist das Potenzial der Aktie mittlerweile ausgereizt oder rechtfertigen die Rekordzahlen noch höhere Bewertungen?
Operative Rekorde und Schuldenabbau
Der Hauptgrund für die starke Performance liegt in den fundamentalen Daten des dritten Quartals 2025. Coeur Mining meldete einen Rekordumsatz von 555 Millionen US-Dollar und ein bereinigtes EBITDA von 299 Millionen US-Dollar. Besonders die Silberproduktion stach hervor und legte im Jahresvergleich um 57 Prozent auf 4,8 Millionen Unzen zu, während die Goldproduktion um 17 Prozent stieg.
Noch wichtiger für die langfristige Stabilität ist jedoch die Bilanzsanierung. Das Unternehmen hat im laufenden Jahr über 228 Millionen US-Dollar an Schulden getilgt und den Nettoverschuldungsgrad auf extrem niedrige 0,1x gesenkt. Gleichzeitig verdoppelte sich der Barmittelbestand auf 266 Millionen US-Dollar. Diese finanzielle Flexibilität honorieren Investoren mit einem Kursplus von rund 142 Prozent seit Jahresbeginn.
Exploration schürt Zukunftshoffnung
Neben den aktuellen Zahlen sorgt vor allem das Projekt in Palmarejo (Mexiko) für Fantasie. Das Unternehmen führt dort aktuell die größte Bohrkampagne seit 2012 durch. Obwohl bisher nur etwa 3 Prozent des 300 Quadratkilometer großen Areals erkundet wurden, lieferten die Bohrungen bereits vielversprechende Ergebnisse mit hohen Gold- und Silbergehalten.
Als direkte Konsequenz aus den guten Q3-Ergebnissen und den Explorationsfortschritten hob das Management die Produktionsprognose für 2025 an. Für Palmarejo wird nun eine Goldproduktion zwischen 96.000 und 106.000 Unzen erwartet.
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Gespaltene Expertenmeinungen
Die Bewertung der Aktie sorgt unter Analysten mittlerweile für Diskussionen. Während Roth Capital das Kursziel auf 23 US-Dollar anhob und die Kaufempfehlung bestätigte, treten andere Häuser auf die Bremse. Cantor Fitzgerald stufte den Titel auf „Hold“ herab und argumentiert, dass die Aktie nach der Rallye nun fair bewertet sei.
Auch Cormark senkte das Rating auf „Market Perform“. Zwar erkennen die Analysten den operativen Erfolg an, sehen das Verhältnis von Chance zu Risiko auf dem aktuellen Niveau jedoch als ausgeglichen an. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei knapp über 21 US-Dollar, was nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial impliziert.
Mit einer Marktkapitalisierung von rund 11 Milliarden US-Dollar und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das mit 24-27x leicht über dem Branchendurchschnitt liegt, muss Coeur Mining nun beweisen, dass die Expansion der fünf nordamerikanischen Minen diese Bewertung langfristig tragen kann.
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