Der Netzwerkausrüster überrascht die Börse mit starken Quartalszahlen und einem deutlich optimistischeren Ausblick. Die Folge: Der Kurs schnellt auf ein Niveau, das zuletzt vor über zwei Jahrzehnten erreicht wurde. Steckt mehr dahinter als nur solide Geschäftszahlen?
Am Mittwochabend nach US-Börsenschluss legte Cisco seine Zahlen für das erste Geschäftsquartal vor – und die hatten es in sich. Der Umsatz kletterte um 8 Prozent auf 14,9 Milliarden Dollar, der Gewinn stieg um 5 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar. Beides lag über den Erwartungen der Analysten.
Noch wichtiger aber: Das Management hebt die Jahresprognose an. Statt der zuvor avisierten 59 bis 60 Milliarden Dollar soll der Umsatz im Geschäftsjahr 2025/26 nun zwischen 60,2 und 61 Milliarden Dollar liegen. Beim bereinigten Gewinn je Aktie rechnet Cisco jetzt mit 4,08 bis 4,14 Dollar – auch das über der bisherigen Spanne von 4 bis 4,06 Dollar.
Rally mit historischer Dimension
Die Reaktion an der Börse ließ nicht auf sich warten. Am Donnerstag im frühen Handel schoss die Aktie bis auf 79,50 Dollar nach oben – ein Wert, der zuletzt im Jahr 2000 erreicht wurde. Das damalige Allzeithoch von 82 Dollar rückt damit in greifbare Nähe. Zuletzt notierte der Titel noch mit einem Plus von 4 Prozent bei knapp 77 Dollar.
Der Börsenwert des im Dow Jones und Nasdaq 100 gelisteten Konzerns kletterte im bisherigen Jahresverlauf um knapp ein Drittel auf 306 Milliarden Dollar. Damit schlägt Cisco sowohl den Dow Jones als auch den Nasdaq 100 deutlich. Ein bemerkenswerter Kontrast: In den fünf Jahren zuvor hatte die Aktie mit einem Plus von lediglich 23 Prozent weit hinter anderen Tech-Titeln und Standardwerten zurückgelegen.
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KI-Offensive zeigt erste Erfolge
Was treibt den Kurssprung? Analysten sehen in den Quartalszahlen klare Hinweise darauf, dass Ciscos Bemühungen um einen größeren Anteil am KI-Geschäft Früchte tragen. Das Unternehmen arbeitet daran, seine Position in der Netzwerkinfrastruktur für künstliche Intelligenz auszubauen – ein Segment, das rasant wächst.
Die Reaktion der Analystenhäuser fiel entsprechend aus. Zahlreiche Institute hoben ihre Kursziele an, manche sogar über das bisherige Rekordhoch von 2000 hinaus. Offenbar trauen sie dem Konzern zu, von der KI-Welle nachhaltig zu profitieren.
Bleibt die Frage: Kann Cisco den Schwung halten? Die angehobene Prognose deutet zumindest darauf hin, dass das Management für die kommenden Quartale zuversichtlich ist. Nach jahrelanger Durststrecke könnte der Netzwerkriese tatsächlich wieder auf Augenhöhe mit den Tech-Highflyern gelangen.
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