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Centene Aktie: Klagefrist läuft ab – Druck bleibt

Die Centene-Aktie steht unter Druck durch eine Sammelklage wegen Wertpapierbetrugs mit Frist bis 8. September. Der Vorwurf betrifft irreführende Angaben zu Morbiditätsraten nach Prognose-Widerruf.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Sammelklage-Frist endet am 8. September
  • Aktie verlor 40 Prozent nach Prognose-Widerruf
  • CEO und Insider kaufen trotz Krise Aktien
  • Q2-Zahlen zeigen operative Herausforderungen

Die Centene-Aktie steht erneut unter Druck, während mehrere Anwaltskanzleien letzte Erinnerungen an die Frist für Hauptkläger in einer bedeutenden Sammelklage wegen Wertpapierbetrugs verschicken. Die Klagefrist endet am 8. September. Der rechtliche Streit resultiert aus dem überraschenden Widerruf der Jahresprognose 2025 am 1. Juli und lastet weiterhin auf der Aktienperformance. Heute notiert die Centene-Aktie bei rund 29,00 US-Dollar, ein Minus von 0,07%.

Klagevorwürfe und historischer Absturz

Die Sammelklage wirft Centene vor, zwischen dem 12. Dezember 2024 und dem 30. Juni 2025 wesentlich falsche und irreführende Angaben gemacht bzw. kritische negative Tatsachen verschwiegen zu haben. Konkret bezogen sich diese auf die Einschreibungs- und Morbiditätsraten des Unternehmens.

Die Zündschnur zündete am 1. Juli: Centene zog seine Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) für 2025 zurück. Grundlage war ein unabhängiger actuarialischer Bericht der Wakely Consulting Group. Dieser zeigte, dass das Marktwachstum in 22 von 29 Bundesstaaten schwächer ausfiel als erwartet – und die Morbiditätsraten deutlich über den Annahmen des Unternehmens lagen.

Die Reaktion der Märkte war brutal: Die Aktie stürzte um über 40 % ab, von 56,65 US-Dollar auf 33,78 US-Dollar binnen zwei Tagen. Anleger, die Wertpapiere in dem genannten Zeitraum erworben haben, können sich noch bis zum 8. September als Hauptkläger bewerben.

Analysten kürzen Ziele – Insider kaufen

Als Reaktion auf die anhaltende Unsicherheit passten Analysten ihre Erwartungen an. Mehrere senkten ihre Kursziele. UBS Group etwa korrigierte sein Ziel von 45,00 auf 31,00 US-Dollar nach unten. Die Stimmung bleibt verhalten bis neutral.

Doch trotz der rechtlichen und operativen Herausforderungen zeigen jüngste Meldungen über institutionelles und Insider-Trading ein interessantes Bild:

  • OMERS ADMINISTRATION Corp erhöhte seine Position im ersten Quartal 2025 um 110,9 % auf 47.485 Aktien.
  • Long Focus Capital Management LLC stockte seinen Bestand sogar um 180,7 % auf 388.385 Aktien auf.
  • CEO Sarah London kaufte am 8. August 19.230 Aktien zu einem Durchschnittspreis von 25,50 US-Dollar und erhöhte ihren Anteil um 2,33 %.
  • Director Theodore R. Samuels II erwarb am 28. Juli 9.000 Aktien zu 27,62 US-Dollar und erhöhte seine Position um 39,13 %.

Operative Baustellen und langer Weg zurück

Die zurückgezogene Prognose und die daraus resultierende Klage unterstreichen die Volatilität im Gesundheitssektor, insbesondere für Unternehmen, die stark in staatlich geförderten Programmen aktiv sind.

Die Q2-Zahlen vom 25. Juli offenbarten die operativen Probleme: Centene meldete einen Verlust von (0,16) US-Dollar je Aktie und verfehlte die Erwartungen von 0,23 US-Dollar deutlich. Der Umsatz stieg zwar um 22,4 % auf 48,74 Mrd. US-Dollar, doch das Unternehmen führte Programmänderungen und Medicaid-Neubewertungen an, die zu einer Verschiebung hin zu Mitgliedern mit höherer Morbidität und damit zu Unterpreisierung in den Ambetter-Plänen führten.

Das Management kündigte korrigierende Preisaktionen für 2026 in vielen Bundesstaaten an und will die steigenden Kosten im Medicaid-Geschäft, insbesondere im Bereich der Verhaltensgesundheit, in den Griff bekommen. Die langfristige Strategie zielt auf eine Stabilisierung der Operationen und die Wiederherstellung des Anlegervertrauens ab. Prognosen sehen bis 2028 einen Umsatz von 194,2 Mrd. US-Dollar und einen Gewinn von 2,3 Mrd. US-Dollar vor – was ein nachhaltiges jährliches Umsatzwachstum erfordert.

Kann das Unternehmen die rechtlichen und operativen Hürden meistern und die gesteckten Ziele erreichen? Die unmittelbare Aufmerksamkeit richtet sich nun auf den 8. September und die Entwicklung der Sammelklage. Das Ergebnis könnte erhebliche finanzielle und governance-seitige Auswirkungen haben. Die Aktie zeigt zwar in den letzten vier Wochen eine Erholung von fast 12 %, blickt aber auf ein Minus von über 52 % seit Jahresbeginn und über 63 % in den letzten zwölf Monaten zurück. Der Weg zur Erholung bleibt steinig.

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