Die Übernahme durch JD.com und Convergenta erreicht die Zielgerade. Nach starken Jahreszahlen kontrollieren die Großaktionäre mittlerweile 85,2 Prozent der Anteile – das Delisting dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein. Für verbliebene Kleinaktionäre wird die Aktie damit zur reinen Abwicklungsposition.
Die wichtigsten Fakten:
* Großaktionäre sichern sich 85,2% der Anteile
* Barangebot liegt bei 4,60 Euro je Aktie
* Delisting in H1 2026 wahrscheinlichstes Szenario
* Umsatz steigt währungsbereinigt um 5,7% auf 23,1 Mrd. Euro
* EBIT verbessert sich um 24% auf 378 Mio. Euro
Übernahme kurz vor Abschluss
Der chinesische E-Commerce-Riese JD.com und die Beteiligungsgesellschaft Convergenta der Familie Kellerhals haben ihre Position weiter ausgebaut. Mit 85,2 Prozent der Anteile ist die für strukturelle Maßnahmen notwendige qualifizierte Mehrheit praktisch erreicht. Der Streubesitz liegt damit unter 15 Prozent – die Liquidität im Handel trocknet zunehmend aus.
Das vorliegende Barangebot von 4,60 Euro wirkt wie ein Magnet auf den Kurs. Die Aktie notiert stabil knapp darunter, Volatilität ist kaum noch vorhanden. Der Markt rechnet fest mit einem Delisting in der ersten Jahreshälfte 2026.
Timing perfekt kalkuliert
Die kürzlich vorgelegten Geschäftszahlen für 2024/25 zeigen, warum die Übernahme jetzt erfolgt. Das bereinigte EBIT kletterte um 24 Prozent auf 378 Millionen Euro, der Free Cashflow explodierte auf 337 Millionen Euro – ein Plus von 180 Prozent. Das lange schwächelnde Online-Geschäft wuchs um über 13 Prozent und steuert nun 26 Prozent zum Gesamtumsatz bei.
Die neuen Eigentümer nehmen den Konzern exakt zum Zeitpunkt des operativen Durchbruchs von der Börse. Die Früchte der mehrjährigen Restrukturierung werden voraussichtlich nicht mehr den freien Aktionären zugutekommen. Dass der Kundenzufriedenheitswert (Net Promoter Score) mit 61 Punkten ein Allzeithoch erreicht, unterstreicht die erfolgreiche Neuausrichtung – dient jetzt aber primär der Rechtfertigung des Übernahmepreises.
Perspektive für Kleinaktionäre
Für verbliebene Anleger reduziert sich die Entscheidung auf eine simple Alternative: Barangebot annehmen oder auf einen minimal höheren Abfindungspreis in einem möglichen Spruchstellenverfahren spekulieren. Letzteres kann Jahre dauern und bindet Kapital ohne nennenswerte Ertragschance.
Das Aufwärtspotenzial ist durch das Angebot von 4,60 Euro gedeckelt, nach unten fungiert der Angebotspreis als Boden. Die Fantasie ist aus dem Titel gewichen. Der aktuelle Kurs von 4,45 Euro liegt knapp unter dem Angebot – mit einer Jahresperformance von 68,82 Prozent haben Anleger die Erholung bereits mitgenommen.
In den kommenden Wochen dürfte der formale Antrag auf Delisting oder ein Squeeze-out-Verfahren folgen. Damit endet eine Ära, die mit der Abspaltung von der Metro AG begann und von einer oft schmerzhaften Restrukturierung geprägt war.
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