Die Analysten haben das Messer gezückt – und Carrier Global blutet aus. Während der Klima- und Kältetechnik-Konzern operativ solide Zahlen liefert, reißen die großen Investmenthäuser die Kursziele gnadenlos nach unten. Von Goldman Sachs bis JPMorgan: Alle scheinen den Glauben an die Wachstumsstory verloren zu haben.
Analysten schlagen Alarm
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Barclays senkte das Kursziel von 82 auf 74 Dollar, Goldman Sachs von 88 auf 76 Dollar. Noch drastischer fiel die Korrektur bei JPMorgan aus – von 76 auf magere 61 Dollar. Selbst Oppenheimer zog die Notbremse und stufte von „Outperform“ auf „Market Perform“ zurück.
Dabei lief das Geschäft zuletzt eigentlich rund. Im letzten Quartal übertraf Carrier mit einem EPS von 0,92 Dollar die Erwartungen von 0,90 Dollar, auch der Umsatz von 6,11 Milliarden Dollar lag über den Prognosen. Doch offenbar reicht das den Märkten nicht mehr.
Institutionelle Zerrissenheit
Während die Analysten einheitlich warnen, herrscht unter Großinvestoren Chaos. Mutual Advisors erhöhte seine Position um spektakuläre 120,9%, Hartline Investment sogar um 182,1%. Gleichzeitig reduzierte Kanawha Capital sein Engagement um 3,8%. Diese Zerrissenheit spiegelt die Unsicherheit wider: Steht Carrier vor einer Trendwende oder vor dem nächsten Tief?
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Die technischen Indikatoren malen ein düsteres Bild: Nur 23% grüne Tage in den letzten 30 Handelstagen und eine Volatilität von 3,48% zeigen nervöse Märkte. Der Abstand von über 39% zum 52-Wochen-Hoch bei 80,73 Euro spricht Bände.
Dividendentrost in stürmischen Zeiten
Immerhin hält Carrier an seiner Dividendenpolitik fest. Die vierteljährliche Ausschüttung von 0,225 Dollar pro Aktie bleibt stabil und bietet Anlegern einen kleinen Lichtblick mit einer aktuellen Dividendenrendite von 1,6%. Doch die Frage bleibt: Reicht das, um den Abwärtstrend zu stoppen?
Die Kluft zwischen soliden operativen Zahlen und pessimistischen Markterwartungen könnte nicht größer sein. Während Carrier weiterhin profitabel wirtschaftet, scheinen die Anleger bereits das nächste Quartal im Blick zu haben – und fürchten, dass die Luft raus ist.
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