Während ein Großbank-Aufseher vor Risiken für 2026 warnt, sieht eine Konkurrenzbank 26 Prozent Kurspotenzial. Diese extrem gegensätzlichen Analystenmeinungen spiegeln die Zerrissenheit wider, die Anleger bei Carl Zeiss Meditec aktuell spüren. Was steckt hinter dieser Polarisierung – und wer hat recht?
Düstere Prognose: Warum JPMorgan die Reißleine zieht
Die US-Bank JPMorgan belässt die Einstufung auf „Underweight“ und malt ein düsteres Bild für das kommende Jahr. Analyst David Adlington identifiziert gleich mehrere Bedrohungen für den Medizintechnikspezialisten:
- Anhaltend schwierige Rahmenbedingungen im europäischen Medizintechnik-Sektor
- Herausforderungen auf dem wichtigen chinesischen Markt
- Belastungen durch US-Handelszölle
- Nachteilige Währungseffekte durch Dollarschwäche
Adlington sieht im Pharmabereich aktuell attraktivere Opportunitäten und bleibt bei Carl Zeiss Meditec besonders skeptisch bezüglich der Konsensschätzungen für 2026.
Lichtblick: Barclays‘ bullische 52-Euro-Prognose
Dem pessimistischen Szenario steht eine überraschend optimistische Einschätzung gegenüber. Barclays stufte die Aktie erst vor zwei Tagen auf „Overweight“ hoch und setzt ein Kursziel von 52 Euro – das entspricht einem Aufwärtspotenzial von satten 26 Prozent.
Die Analysten begründen ihre positive Haltung mit mehreren starken Argumenten:
– Führende Marktposition in Ophthalmologie und chirurgischer Visualisierung
– Erwartetes jährliches Umsatzwachstum von 7 Prozent bis 2027/28
– Margenexpansion von rund 400 Basispunkten
– Unterbewertete Marktanteilsgewinne in der chirurgischen Ophthalmologie
– Potenzielle Erholung des chinesischen Marktes für refraktive Verbrauchsmaterialien
Fundamentaldaten: Solide Performance trotz Widrigkeiten
Die divergierenden Einschätzungen folgen auf die Neunmonatszahlen, die durchaus respektabel ausfielen. Der Konzern verbuchte:
– Umsatzwachstum von 7,6 Prozent auf 1.600,1 Millionen Euro
– EBITA-Anstieg auf 175,4 Millionen Euro
– Deutlichen Auftragseingangszuwachs von 23,3 Prozent
Dennoch bleibt der Ausblick für das Gesamtjahr vorsichtig. Negative Währungseffekte und US-Handelszölle drücken auf die Prognose.
Technisches Bild: Aktie kämpft nahe Jahres-Tiefs
Die aktuelle Kursentwicklung spiegelt die Unsicherheit wider. Die Aktie notiert bei 42,56 Euro und damit nur knapp 3 Prozent über dem 52-Wochen-Tief von 41,28 Euro. Gleichzeitig liegt sie etwa 40 Prozent unter dem Jahreshoch von 71,05 Euro.
Kann die jüngste Akquisition des Dutch Ophthalmic Research Center (DORC) die Wende bringen? Der Zukauf stärkt die Position im Vitreo-Retinal-Segment und trägt bereits zum Umsatzwachstum bei.
Die nächsten wichtigen Meilensteine sind die Veröffentlichung der Jahresergebnisse am 11. Dezember und die Q1-Zahlen am 10. Februar 2026. Bis dahin dürfte die Aktie weiterhin zwischen den extremen Analystenmeinungen hin- und hergerissen sein. Die Spanne der Kursziele – von JPMorgans Skepsis bis zu Barclays‘ Optimismus – zeigt: Die Zukunft von Carl Zeiss Meditec ist so ungewiss wie selten zuvor.
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