Die Aktie des KI-Spezialisten C3.ai hat ein brutales Jahr hinter sich – ein Wertverlust von über 65 Prozent seit Jahresanfang spricht eine deutliche Sprache. Doch ausgerechnet kurz vor den entscheidenden Quartalszahlen zeigen frische Daten eine überraschende Entwicklung: Große institutionelle Investoren nutzen die tiefen Kurse offenbar zum Einstieg. Wetten die Profis hier auf ein baldiges Comeback oder greifen sie lediglich in ein fallendes Messer?
Großinvestor schlägt zu
Während viele Privatanleger nach dem langen Abwärtstrend das Handtuch geworfen haben, scheint das „Smart Money“ Positionen aufzubauen. Geode Capital Management hat seine Bestände deutlich aufgestockt und rund 156.000 zusätzliche Aktien erworben. Damit hält der Vermögensverwalter nun über 2,8 Millionen Anteile am Unternehmen.
Dieser Schritt ist ein starkes Signal, da er mitten in einer Phase extremer Schwäche erfolgt. Der Titel notiert aktuell über 71 Prozent unter seinem 52-Wochen-Hoch. Dass institutionelle Manager gerade jetzt ihr Engagement ausbauen, deutet auf eine Wette auf die langfristige Erholung hin – ungeachtet der Diskrepanz zwischen dem ursprünglichen Buchwert der Beteiligung und dem aktuell deutlich niedrigeren Marktwert.
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Microsoft als Rettungsanker?
Ein wesentlicher Treiber für den neuen Optimismus dürfte die vertiefte strategische Allianz mit Microsoft sein. Erst am 20. November wurde eine engere Integration der C3.ai-Anwendungen in das Microsoft-Ökosystem – einschließlich Copilot und Azure – verkündet.
Für C3.ai ist dies mehr als nur eine technische Spielerei: Der Zugang zu Microsofts gigantischem Vertriebsnetzwerk könnte genau der Hebel sein, um die zuletzt oft kritisierte Wachstumsschwäche zu überwinden. Investoren hoffen, dass diese Symbiose die Akzeptanz der Enterprise-AI-Lösungen im Markt massiv beschleunigt.
Schicksalstag im Dezember
Trotz der positiven Signale von der Investorenseite bleibt die Lage hochbrisant. Am Mittwoch, den 3. Dezember 2025, wird das Unternehmen nach Börsenschluss seine Zahlen für das zweite Geschäftsquartal vorlegen. Dieser Termin gilt als die ultimative Nagelprobe für die Turnaround-Strategie.
Der Markt befindet sich derzeit in einer nervösen Wartehaltung. Zwar konnte sich der Kurs zuletzt minimal vom 52-Wochen-Tief bei 11,15 Euro lösen, doch die hohe Volatilität und ein RSI von über 75 mahnen zur Vorsicht. Ob der institutionelle Einstieg ein genialer Schachzug war oder die Microsoft-Allianz nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, wird sich in wenigen Tagen zeigen. Anleger sollten sich auf turbulente Handelstage einstellen.
