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BYD Aktie: Spekulation und Klarheit

Spekulationen um ein Flugauto trieben die BYD-Aktie an, wurden aber vom Management dementiert. Gleichzeitig bestätigte die Türkei den Zeitplan für das geplante Milliarden-Werk.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Intraday-Kurssprung von über sechs Prozent
  • Unternehmensführung weist Flugauto-Pläne zurück
  • Türkei bestätigt Plan für Fabrik mit 150.000 Einheiten
  • BYD festigt Führungsposition gegenüber Tesla

Gerüchte über ein mögliches Engagement in der Niedrigflug-Ökonomie haben die BYD-Aktie heute in Hongkong zeitweise deutlich angetrieben. Intraday lag das Plus bei über 6 %, bevor das Unternehmen Spekulationen um ein „Flugauto“ klar zurückwies. Parallel kam Rückenwind aus der Türkei: Regierungsvertreter bestätigten, dass die geplante Milliardeninvestition in ein Werk wie vorgesehen voranschreitet.

  • Intraday-Anstieg von über 6 % durch Social-Media-Spekulation
  • BYD-Management dementiert Pläne für ein „Flying Car“
  • Türkei bestätigt 1-Milliarden-Dollar-Werk als „im Plan“
  • BYD baut Vorsprung bei Auslieferungen gegenüber Tesla aus

Gerüchte um „Flying Car“ bremsen ab

Auslöser der Kursbewegung waren virale Beiträge auf chinesischen Social-Media-Plattformen und Finanzportalen. Dort hieß es, BYD stehe kurz vor dem Start eines Flugauto-Projekts mit dem Arbeitstitel „Yangwang Ufly“. Die Berichte stellten einen Zusammenhang zu BYDs Megawatt-Schnellladetechnologie und der Xuanniao-Architektur her und deuteten einen Einstieg in den eVTOL-Markt an, also elektrisch angetriebene Senkrechtstarter, in Konkurrenz zu Anbietern wie XPeng und GAC.

Gegen Mittag schritt das Management ein. Li Yunfei, General Manager für Marke und Public Relations bei BYD Group, dementierte die Spekulationen um 13 Uhr Ortszeit ausdrücklich. BYD habe „keine entsprechenden Pläne oder Arrangements“ für ein Flugauto-Projekt, so Li. Er rief Anleger dazu auf, in einem von Traffic getriebenen Nachrichtenumfeld „Grundmaß an Zurückhaltung und rationalem Urteil“ zu bewahren.

Im Anschluss kühlte die spekulative Übertreibung im Kurs ab, dennoch blieb das Handelsvolumen hoch. Das deutet darauf hin, dass das Anlegerinteresse trotz der Klarstellung ungebrochen ist und sich nun stärker auf die fundamentalen Themen richten dürfte.

Türkei-Projekt: Zeitplan bestätigt

Abseits des Gerüchteumfelds gab es eine klar greifbare Nachricht zur internationalen Expansion. Vertreter des türkischen Industrie- und Technologieministeriums bestätigten heute, dass BYDs geplante Investition von 1 Milliarde US-Dollar in ein Werk in Manisa planmäßig voranschreitet.

Damit widersprachen die Behörden Medienberichten, wonach das Projekt ins Stocken geraten sei oder gegenüber BYDs Ausbau in Ungarn an Priorität verloren hätte. Nach Angaben aus der Türkei

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  • ist der Prozess „nicht gestoppt und läuft wie geplant weiter“,
  • soll das Werk eine jährliche Kapazität von rund 150.000 Fahrzeugen erreichen,
  • sind etwa 5.000 Arbeitsplätze vorgesehen,
  • ist der Produktionsstart für Ende 2026 angepeilt.

Für BYD ist diese Bestätigung strategisch wichtig. Die Fabrik soll als lokaler Produktionshub dienen und damit den Zugang zum europäischen Markt erleichtern, insbesondere vor dem Hintergrund von EU-Zöllen auf in China produzierte Fahrzeuge.

BYD baut Abstand zu Tesla aus

Die starke Marktreaktion auf Produktgerüchte steht im Kontext von BYDs wachsender Dominanz im globalen Elektroautomarkt. Bis einschließlich November 2025 hat der Konzern rund 4,18 Millionen New-Energy-Fahrzeuge ausgeliefert. Das entspricht einem Wachstum von 11,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Im gleichen Zeitraum gerät Tesla im Volumensegment ins Hintertreffen. Analystenschätzungen zufolge dürften sich Teslas Auslieferungen im Gesamtjahr 2025 bei etwa 1,65 Millionen Fahrzeugen einpendeln – mit möglichem Rückgang im Jahresvergleich. Der wachsende Abstand unterstreicht BYDs Fokus auf breite Massenmärkte, während Tesla mit einem alternden Modellportfolio und dem Auslaufen von Förderungen in Schlüsselmärkten wie den USA zu kämpfen hat.

Parallel treibt BYD seine Präsenz außerhalb Chinas weiter voran. Heute eröffnete das Unternehmen einen neuen Showroom im südkoreanischen Pohang, ein weiterer Baustein in der Strategie, Marktanteile in Asien und darüber hinaus auszubauen.

Ausblick und charttechnische Einordnung

In den kommenden Tagen rücken die endgültigen Auslieferungszahlen für das Gesamtjahr 2025 in den Mittelpunkt, die Anfang Januar erwartet werden. Die Bestätigung des Türkei-Zeitplans nimmt zugleich einen Unsicherheitsfaktor für die mittelfristige Wachstumsstory in der EMEA-Region vom Tisch.

Charttechnisch zeigt sich, dass die Aktie trotz der klaren Absage an ein „Flying Car“-Projekt einen Teil der Tagesgewinne verteidigen konnte. Das spricht für einen soliden Unterbau durch die Fundamentaldaten, insbesondere die Auslieferungsentwicklung. Zugleich markiert das im Tagesverlauf verfehlte Ausbruchsniveau nun einen relevanten Widerstand für die nächsten Sitzungen. Entscheidend wird sein, ob die Klarstellung zur Produktstrategie den Fokus der Marktteilnehmer wieder stärker auf das Kerngeschäft mit Autos und Batterien lenkt, in dem BYD aktuell deutlich besser wächst als viele Wettbewerber.

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