Die Broadcom Aktie steht vor einer wegweisenden Woche. Während mehrere Investmentbanken ihre Kursziele deutlich anheben und von explodierende AI-Chip-Nachfrage sprechen, tickt die Uhr: Am Donnerstag, 11. Dezember, legt der Halbleiterriese seine Zahlen vor. Doch können die hochgesteckten Erwartungen überhaupt noch erfüllt werden – oder droht eine Enttäuschung?
Analysten stürmen nach vorne
Bank of America sorgte diese Woche für Aufsehen: Analyst Vivek Arya schraubte sein Kursziel von 400 auf satte 460 Dollar nach oben und bekräftigte seine Kaufempfehlung. Der Grund: die boomende Nachfrage nach maßgeschneiderten KI-Chips, insbesondere die Partnerschaft mit Alphabet. BofA prognostiziert für 2025 durchschnittliche Verkaufspreise von 5.000 bis 6.000 Dollar pro Tensor Processing Unit (TPU) bei einem Volumen von rund 2 Millionen Einheiten.
Der eigentliche Knaller folgt für 2026: Die Preise könnten sich auf 12.000 bis 15.000 Dollar mehr als verdoppeln, während das Volumen auf über 3 Millionen Stück steigt. UBS Group legte sogar noch eine Schippe drauf und erhöhte das Kursziel am 1. Dezember auf 472 Dollar – der höchste Wert auf der Straße. Morgan Stanley zog mit 443 Dollar nach.
Institutionelle Investoren kaufen zu
Die „Smart Money“-Fraktion bleibt nicht untätig. EverSource Wealth Advisors erhöhte seine Position im zweiten Quartal 2025 um 8,2 Prozent, der Wert der gehaltenen Aktien liegt nun bei rund 26 Millionen Dollar. Auch Norwegens Staatsfonds (Norges Bank) stieg neu ein, während Schwergewichte wie Vanguard und Geode Capital ihre Beteiligungen aufstockten.
Die operative Seite untermauert das Vertrauen: Am 2. Dezember gab Broadcom bekannt, dass die niederländische ING-Bank die VMware Cloud Foundation 9.0 als Private-Cloud-Plattform gewählt hat – ein Beleg dafür, dass auch das Software-Segment nach der VMware-Übernahme an Zugkraft gewinnt.
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Quartalszahlen als Lackmustest
Die Wall Street erwartet für das am 11. Dezember anstehende vierte Quartal des Geschäftsjahres einen Gewinn je Aktie von 1,87 Dollar sowie einen Umsatz von 17,46 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Im dritten Quartal lieferte Broadcom 15,95 Milliarden Dollar Umsatz (plus 22 Prozent im Jahresvergleich) und einen Gewinn von 1,69 Dollar je Aktie – jeweils über den Schätzungen.
Besonders im Fokus steht das AI-Geschäft, das im dritten Quartal um 63 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar zulegte. Anleger werden genau beobachten, ob dieser rasante Wachstumskurs gehalten werden kann. Ein Konsens von 28 Kaufempfehlungen gegenüber lediglich 2 neutralen Bewertungen spiegelt die optimistische Grundstimmung wider. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei etwa 410 Dollar – doch die neuen Analysten-Targets von UBS und BofA deuten auf deutlich mehr Potenzial hin, falls Broadcom liefert.
Mit einem aktuellen Kurs von 326,85 Euro notiert die Aktie über ihrem 50-Tage-Durchschnitt und damit in einem intakten Aufwärtstrend. Ein Durchbruch über die 347 Euro-Marke könnte die Tür zu den ambitionierten Zielen der Analysten öffnen.
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