Broadcom steht an Heiligabend zwischen zwei gegensätzlichen Strömungen: Große Adressen bauen ihre Positionen aus, gleichzeitig trennt sich das Top-Management von erheblichen Aktienpaketen. Im Hintergrund läuft die Wette des Marktes auf einen anhaltenden KI-Boom bis 2026 weiter. Wie passt dieses Bild zusammen?
Institutionelle Käufer, Insider als Verkäufer
Am institutionellen Markt zeigen mehrere Vermögensverwalter klare Kaufbereitschaft. Chicago Trust Co NA hat seine Broadcom-Position im dritten Quartal um 13,3 % erhöht und hält nun 25.908 Aktien. Thomasville National Bank ging noch deutlich aggressiver vor und steigerte ihr Engagement um 128,5 %, während Capital Insight Partners seine Beteiligung um 14,2 % aufgestockt hat.
Dem gegenüber stehen auffällige Verkäufe aus der Unternehmensspitze. CEO Hock E. Tan hat laut den jüngsten Meldungen 130.000 Aktien veräußert und damit rund 42,4 Mio. US-Dollar erlöst. Insgesamt haben Insider in den vergangenen 90 Tagen 524.780 Aktien im Wert von knapp 195,5 Mio. US-Dollar verkauft. Parallel dazu nehmen einzelne Fonds Gewinne mit: Clarius Group LLC hat seine Position nach der jüngsten Kursrally im Anschluss an die Quartalszahlen um 32,9 % reduziert.
Operativ liefert Broadcom dagegen weiterhin stark ab. In den jüngsten Zahlen übertraf der Konzern die Erwartungen mit einem Umsatz von 18,02 Mrd. US-Dollar, was einem Wachstum von 28,2 % im Jahresvergleich entspricht. Der Gewinn je Aktie lag mit 1,95 US-Dollar über der Konsensschätzung von 1,87 US-Dollar.
Der Aktienkurs spiegelt dieses Spannungsfeld wider: Nach der Rally seit Jahresbeginn von rund 31 % liegt Broadcom aktuell bei 295,95 Euro und damit etwa 16 % unter dem 52‑Wochen-Hoch, aber weiterhin klar über dem 200‑Tage-Durchschnitt.
KI-Superzyklus als zentrale Story für 2026
Trotz der Insiderverkäufe bleibt der mittel- bis langfristige Blick vieler Marktteilnehmer positiv. Kommentatoren – unter anderem The Motley Fool – zählen Broadcom neben Nvidia und TSMC zu den potenziellen Hauptprofiteuren des erwarteten KI-Superzyklus im Jahr 2026. Das Hauptargument: Broadcoms starke Position im Markt für kundenspezifische Chips (ASICs) und im Ethernet-Netzwerkgeschäft für Rechenzentren.
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Die Branchenlage unterstützt diese Erzählung. Berichte aus der Lieferkette deuten darauf hin, dass Samsung und SK Hynix die Preise für HBM3E-Speicher für 2026-Lieferungen um knapp 20 % anheben. Das signalisiert anhaltend hohe Nachfrage nach KI-Hardware. Zusätzlich steht Konkurrent Nvidia laut Medienberichten kurz vor einer Wiederaufnahme von Chipexporten nach China. Das könnte geopolitische Umsatzsorgen im Sektor dämpfen und die Stimmung für Halbleiterwerte insgesamt verbessern.
Rückblickend hat Broadcom in den vergangenen fünf Jahren eine Rendite von 813 % erzielt und damit den Gesamtmarkt deutlich geschlagen. Das vorausschauende KGV von rund 34,4 gilt unter Analysten als durch das erwartete KI-Wachstum untermauert, bleibt aber ein Bewertungsaufschlag, der Kursausschläge begünstigt.
Ausblick: Wachstumserwartung und Bewertung im Fokus
Entscheidend für die nächsten Quartale wird sein, ob Broadcom seine Prognose für das Geschäftsjahr 2026 einlösen kann. Das Management stellt in Aussicht, dass die KI-bezogenen Umsätze um mehr als 150 % zulegen sollen – eine Messlatte, an der sich die Aktie messen lassen muss.
Charttechnisch bewegt sich das Papier in einer Konsolidierungsphase: Der Kurs notiert rund 5–6 % unter dem 50‑Tage-Durchschnitt, liegt aber noch deutlich, um gut 16 %, über der 200‑Tage-Linie. Damit bleibt der übergeordnete Aufwärtstrend intakt, auch wenn die Dynamik nach der Post‑Earnings-Korrektur spürbar nachgelassen hat.
Auf der Bewertungsseite bleibt die Mehrheit der Analysten konstruktiv. Das Konsensrating lautet „Buy“, das durchschnittliche Kursziel liegt bei 436,33 US-Dollar. In den kommenden Wochen dürften vor allem zwei Fragen die Kursentwicklung prägen: Zum einen, ob das angekündigte KI-Wachstum durch Auftragslage und weitere Zahlen untermauert wird, zum anderen, ob die anhaltenden Insiderverkäufe durch die Zuflüsse institutioneller Investoren vollständig aufgefangen werden.
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