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Broadcom Aktie: Hohe Erwartungen

Broadcom präsentiert Quartalsergebnisse unter hohen Erwartungen an das KI-Chipgeschäft. Analysten bleiben optimistisch, während die Bewertung und Insiderverkäufe für Diskussionen sorgen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Starke Umsatz- und Gewinnerwartungen für KI-Chips
  • Analysten bestätigen positive Ratings und Kursziele
  • Hohe Insiderverkäufe trotz Rekordniveau der Aktie
  • Bewertung deutlich über KI-Vergleichswerten wie Nvidia

Broadcom steht kurz vor einem entscheidenden Moment. Der Chipkonzern wird morgen nach US-Börsenschluss seine Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2025 vorlegen – und die Messlatte liegt extrem hoch. An der Börse gilt der Titel 2025 als einer der großen Gewinner, getragen von der Fantasie rund um kundenspezifische KI-Chips. Doch wie viel davon ist schon im Kurs eingepreist?

KI-Chips als Wachstumsmotor

Im Mittelpunkt der Erwartungen steht das Geschäft mit maßgeschneiderten KI-Chips. Analysten rechnen für das Schlussquartal mit einem Umsatz von rund 17,4 bis 17,7 Milliarden US‑Dollar, was einem Plus von etwa 24 bis 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspräche. Beim bereinigten Gewinn je Aktie werden Zuwächse von rund 31 bis 32 Prozent auf etwa 1,87 bis 1,88 US‑Dollar erwartet.

Besonders kritisch ist für viele Investoren jedoch eine Kennzahl: der KI-Umsatz. Hier wird mit rund 6,2 Milliarden US‑Dollar gerechnet – ein Wachstum von etwa 66 Prozent im Jahresvergleich. Diese Dynamik ist der Kern der „AI-Story“, auf die viele Anleger setzen.

Der Optionsmarkt stellt sich auf deutliche Schwankungen ein. Eingepreist ist eine Kursbewegung von etwa 6 Prozent nach der Zahlenvorlage. Rückenwind geben Meldungen über einen Auftragsbestand von rund 110 Milliarden US‑Dollar sowie Spekulationen über ein mögliches neues Kundenvolumen von etwa 10 Milliarden US‑Dollar mit einem großen KI-Player wie Anthropic oder OpenAI.

Analysten bleiben klar optimistisch

Trotz der Nähe zum Rekordniveau bleiben die Analysten klar positiv. Rosenblatt Securities bestätigte am heutigen Mittwoch ein „Buy“-Rating mit einem Kursziel von 440 US‑Dollar. Im Schnitt wird die Aktie an der Wall Street als „Strong Buy“ eingestuft, mit einem durchschnittlichen Kursziel von rund 433,39 US‑Dollar.

Bank of America sieht Broadcom zusammen mit Nvidia und AMD als einen der bevorzugten Titel, um vom Ausbau der globalen KI-Infrastruktur bis mindestens 2026 zu profitieren. Laut der Bank überdeckt die starke Nachfrage nach kundenspezifischen KI-Chips viele makroökonomische Risiken. Jefferies geht noch weiter und setzt das Kursziel bei 480 US‑Dollar an.

Diese optimistischen Einschätzungen treffen auf eine Aktie, die 2025 bereits stark gelaufen ist: In den vergangenen zwölf Monaten hat der Kurs sich mehr als verdoppelt, seit Jahresanfang liegt das Plus bei gut 50 Prozent. Aktuell pendelt die Aktie mit rund 346 Euro nur knapp unter ihrem jüngsten 52‑Wochen-Hoch.

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Institutionelle Bewegungen und Insiderverkäufe

Hinter den Kulissen zeigt sich jedoch ein gemischtes Bild bei den institutionellen Investoren. Valiant Capital Management hat seine Position im zweiten Quartal um 9,2 Prozent ausgebaut und hält nun Broadcom-Aktien im Wert von rund 64,7 Millionen US‑Dollar. Hier wird klar auf weiteres Wachstum gesetzt.

Auf der anderen Seite hat Intact Investment Management seine Beteiligung um 15 Prozent reduziert und 15.500 Aktien verkauft. Solche Transaktionen deuten darauf hin, dass einige Adressen nach der starken Rally 2025 Gewinne sichern, während andere den Trend weiter spielen.

Auffällig ist zudem die Insideraktivität der vergangenen 90 Tage: Unternehmensinsider haben in diesem Zeitraum Broadcom-Papiere im Gegenwert von rund 303,9 Millionen US‑Dollar verkauft. CEO Hock Tan trennte sich im September von 100.000 Aktien, CFO Kirsten M. Spears tätigte bis Mitte September ebenfalls Verkäufe. Solche Schritte können Teil einer normalen Portfoliodiversifikation sein, die hohe Größenordnung nahe Allzeithochs liefert aber zusätzliche Argumente für eher vorsichtige Marktteilnehmer.

Bewertung und Druck auf die Prognose

Zentraler Streitpunkt bleibt die Bewertung. Laut einem Bericht von The Motley Fool vom 10. Dezember wird Broadcom aktuell mit einem Forward-KGV von rund 41 gehandelt. Zum Vergleich: Nvidia, vielfach als Referenz im KI-Sektor gesehen, kommt auf ein erwartetes KGV von etwa 24,3 – trotz eines Umsatzwachstums von 62 Prozent im jüngsten Quartal.

Dieses Bewertungsniveau sorgt dafür, dass Broadcom nicht nur die Schätzungen morgen übertreffen muss. Der Markt erwartet darüber hinaus eine deutlich angehobene Prognose. Viele Investoren suchen nach einem klaren Beleg für einen anhaltenden „AI-Superzyklus“, bei dem der KI-Umsatz von aktuell erwarteten 20 bis 21 Milliarden US‑Dollar im Jahr 2025 auf über 50 Milliarden US‑Dollar 2026 steigen könnte.

Hinzu kommt der makroökonomische Hintergrund: Die Zinsentscheidung der US-Notenbank beeinflusst heute den gesamten Tech-Sektor. In diesem Umfeld wird Broadcom als Gradmesser für die Stimmung in der Halbleiterbranche gehandelt.

Entscheidend für die kurzfristige Kursrichtung wird sein, ob das Management morgen Abend zeigen kann, dass der mehrstellige Milliarden-Auftragsbestand im KI-Bereich schneller in realen Umsatz umschlägt, als es die aktuellen Markterwartungen unterstellen.

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