Broadcom lieferte im vierten Quartal eigentlich ab: Umsatz und Gewinn übertrafen die Erwartungen und die Dividende wurde angehoben. Dennoch schickten Anleger die Aktie am Freitag auf Talfahrt. Der Grund für die zweistellige Korrektur liegt im Kleingedruckten der Prognose, wo strukturelle Veränderungen die Profitabilität belasten könnten.
Margendruck verschreckt Anleger
Verantwortlich für den massiven Kursrutsch war primär der Ausblick des Managements auf die Bruttomargen. Während einer Telefonkonferenz warnte die Unternehmensführung vor einem potenziellen Rückgang der Margen um 100 Basispunkte im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026. Zusätzlich dämpften Hinweise auf mögliche Steuererhöhungen im kommenden Jahr die Stimmung.
Dieser Margendruck ist eine direkte Folge des veränderten Umsatzmixes. Das Geschäft mit Künstlicher Intelligenz (KI) boomt zwar, basiert aber stark auf maßgeschneiderten Chips und Hardware-Systemen. Diese Produkte werfen traditionell geringere Margen ab als das hochprofitable Softwaregeschäft, für das Broadcom lange bekannt war. Der Markt strafte diese Entwicklung am Freitag mit einem Minus von 11,70 Prozent auf 305,80 Euro ab.
KI-Wachstum und praller Auftragsbestand
Fundamental zeigten die Zahlen jedoch Stärke. Der Konzernumsatz kletterte im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 18,02 Milliarden Dollar und übertraf damit die Schätzungen deutlich. Besonders der KI-Bereich erwies sich als Wachstumsmotor mit einem Umsatzsprung von 74 Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar.
Trotz der Margensorgen bleibt die Nachfrage ungebrochen hoch, wie folgende Kennzahlen belegen:
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- Freier Cashflow: Anstieg um 36 Prozent auf 7,5 Milliarden Dollar.
- Dividende: Erhöhung um 10 Prozent für das Geschäftsjahr 2026.
- Backlog: Rekord-Auftragsbestand von 73 Milliarden Dollar.
- Neugeschäft: Ein 11-Milliarden-Dollar-Auftrag des KI-Startups Anthropic wurde gesichert.
Analysten sehen Kaufchance
Die Reaktion der Analysten fiel überwiegend positiv aus. Häuser wie Jefferies und Citi behielten ihre Kaufempfehlungen bei und sehen Kursziele deutlich über dem aktuellen Niveau. Sie interpretieren den Rücksetzer eher als Überreaktion auf die Margenprognose denn als fundamentale Schwäche. Wells Fargo bleibt hingegen vorsichtiger und verweist auf Bewertungsfragen.
Ein gemischtes Bild zeigen die Insidertransaktionen: Während institutionelle Investoren ihre Positionen zuletzt ausbauten, verkaufte CEO Hock Tan im September Aktien im Wert von rund 34 Millionen Dollar.
Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird nun sein, ob Broadcom im ersten Quartal 2026 beweisen kann, dass das massive Volumenwachstum im KI-Sektor den Margenrückgang kompensiert. Der Markt fordert den Beweis, dass der Wandel hin zu mehr Hardware die langfristige Ertragskraft nicht dauerhaft verwässert.
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