Ein Nettogewinnsprung von 15,5%, eine spektakuläre Zwischendividende und eine monatliche Rally von über 30% – klingt nach dem perfekten Investment? Doch der Schein trügt. Brilliance China liefert mit seinen Halbjahreszahlen eine Meisterleistung in kreativer Bilanzierung, die Anleger genau unter die Lupe nehmen sollten.
Die Illusion des Gewinnwachstums
Die Zahlen lesen sich auf den ersten Blick fantastisch: Der den Aktionären zurechenbare Nettogewinn kletterte um 15,5% auf 1,7 Milliarden RMB. Doch der Teufel steckt im Detail. Während der konsolidierte Vorsteuergewinn des Unternehmens aufgrund geringerer Fahrzeugverkäufe um satte 35% einbrach, rettete allein eine deutliche Reduzierung der Quellensteuer das Ergebnis.
Das eigentliche operative Geschäft schwächelt also spürbar. Der Umsatzwachstum von 8,4% auf 561,7 Millionen RMB kann nicht über die fundamentalen Herausforderungen hinwegtäuschen. Die Kernfrage lautet: Kann sich das Unternehmen langfristig auf Steuereffekte verlassen?
Dividendenspektakel mit Haken
Die angekündigte Zwischendividende von 0,80 HK$ pro Aktie ist zweifellos verlockend. Bei einem aktuellen Kurs von 0,44 Euro entspricht das einer beeindruckenden Dividendenrendite von rund 20%. Doch solche Extremrenditen sind immer ein Warnsignal:
- Ex-Dividenden-Tag: 4. September 2025
- Zahlungsdatum: 26. September 2025
- Kurskorrektur am Ex-Tag vorprogrammiert
Erfahrene Anleger wissen: Der Kurs wird am Ex-Dividenden-Tag voraussichtlich um den kompletten Dividendenbetrag angepasst. Wer jetzt nur der hohen Rendite hinterherjagt, könnte eine böse Überraschung erleben.
Kursrally auf wackligen Füßen
Die jüngste Kursentwicklung zeigt die ganze Zerrissenheit des Titels: Nach einem monatlichen Plus von über 30% notiert die Aktie immer noch knapp 17% unter dem 52-Wochen-Hoch von 0,53 Euro. Die Volatilität von 46% spricht eine klare Sprache – hier herrscht reiner Nervenkitzel.
Die kritische Frage ist: Trägt die aktuelle Bewertung von 0,44 Euro, die immer noch 21% über dem 50-Tage-Durchschnitt liegt, langfristig? Oder erleben wir gerade eine klassische „Sell-the-News“-Situation nach der Zahlenveröffentlichung?
Fazit: Chancen vs. Risiken
Brilliance China präsentiert sich als Jekyll und Hyde der Automobilbranche: Auf der einen Seite glänzende Oberflächenzahlen und verlockende Ausschüttungen, auf der anderen Seite operative Schwächen und bilanzielle Trickserei. Die 20% Dividendenrendite mag verlockend klingen, doch kluge Anleger schauen hinter die Fassade.
Die wahre Kunst wird sein, den richtigen Zeitpunkt für den Ausstieg zu finden – bevor der steuerliche Zauber vorbei ist und die Realität des schwächelnden Automobilgeschäfts wieder die Oberhand gewinnt.
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