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Boston Scientific Aktie: FDA-Schock lässt Anleger zittern

Die US-Gesundheitsbehörde warnt vor tödlichen Defekten bei Defibrillations-Elektroden von Boston Scientific mit 16 Todesfällen. Trotz der Krise halten Analysten an Kaufempfehlungen fest.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • FDA warnt vor lebensgefährlichen Defibrillations-Elektroden
  • 16 Todesfälle und 386 Verletzungen dokumentiert
  • Analysten bekräftigen Kaufempfehlungen trotz Krise
  • Starke Quartalszahlen mit 22,8% Umsatzwachstum

Ein dramatischer Sicherheitsalarm der US-Gesundheitsbehörde FDA hat Boston Scientific aus der Erfolgsspur gerissen. Die Warnung betrifft lebenswichtige Defibrillations-Elektroden des Medizintechnik-Konzerns – mit tödlichen Folgen in mindestens 16 Fällen. Steht der Aktie nach jüngstem Rekordhoch jetzt der große Absturz bevor?

Tödliches Produktproblem eskaliert

Im Zentrum der Krise stehen die Endotak Reliance Defibrillations-Elektroden von Boston Scientific. Die FDA warnt vor gefährlichen Defekten: Kalkablagerungen und Gewebewachstum um die Schock-Spulen können die lebensrettenden elektrischen Impulse blockieren oder schwächen. Das fatale Detail: Der Fehler tritt oft erst nach acht Jahren oder später auf – und hat bereits zu 386 Verletzungen und 16 Todesfällen geführt.

Das Unternehmen reagiert mit Notfall-Empfehlungen an Ärzte: engmaschige Überwachung betroffener Patienten, Neupogrammierung der Defibrillatoren und im Extremfall sogar Austausch der Elektroden. Für Boston Scientific bedeutet dies nicht nur massive Reputationsschäden, sondern auch erhebliche operative Herausforderungen im hochregulierten Medizintechnik-Markt.

Analysten bleiben trotzdem optimistisch

Erstaunlicherweise halten einige Marktbeobachter sogar nach der FDA-Nachricht an ihren Kaufempfehlungen fest. Needham bekräftigte am 11. September sein „Buy“-Rating mit einem Kursziel von 121 Dollar. Noch optimistischer zeigt sich Oppenheimer, das die Aktie nur einen Tag vor der FDA-Warnung auf „Outperform“ hochstufte und 125 Dollar für möglich hält.

Als Begründung nennen die Analysten die disziplinierte Übernahmestrategie des Konzerns und die starke Performance im Elektrophysiologie-Geschäft. Offenbar vertrauen sie darauf, dass Boston Scientific die Krise meistern und langfristig von seinen Wachstumsinitiativen profitieren wird.

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Strategische Expansion trotz Krise

Tatsächlich treibt das Unternehmen auch parallel zur Krise seine Expansionspläne voran. Im April 2025 übernahm man Bolt Medical und dessen intravaskuläre Lithotripsie-Technologie. Für 88 Millionen Dollar kommen demnächst EluPro und CanGaroo Biohüllen von Elutia Inc. hinzu. Zusätzlich erhielten die Watchman FLX Produkte im Juli erweiterte FDA-Zulassungen.

Die jüngsten Quartalszahlen untermauern die fundamentale Stärke: Ein EPS von 0,75 Dollar und ein Umsatzplus von 22,8% auf 5,06 Milliarden Dollar übertrafen alle Erwartungen. Doch ob diese Solidität den aktuellen Reputationsschaden auffangen kann, bleibt die entscheidende Frage für Anleger.

Die nächsten Wochen werden Richtungsweisend: Am 30. September stellt Boston Scientific auf seinem Investor Day die Weichen für die Zukunft – und am 22. Oktober folgen die Q3-Zahlen. Bis dahin dürften die Nerven der Aktionäre weiter auf eine harte Probe gestellt werden.

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.