Der US-Luftfahrtriese steht vor einem ausgewachsenen Arbeitskampf, der die Produktion massiv bedroht. Nach wochenlangen erfolglosen Verhandlungen greift Boeing Defense nun zu drastischen Maßnahmen – mit weitreichenden Folgen für die Aktie.
Seit dem 4. August streiken rund 3.200 Mitarbeiter der Gewerkschaft IAM District 837 in der Region St. Louis. Die Arbeiter hatten Boeings Vierjahresvertrag mit 67-prozentiger Mehrheit abgelehnt. Jetzt die Eskalation: Boeing kündigte am Donnerstag an, permanent neue Arbeiter einzustellen, um die Streikenden zu ersetzen.
„Wir starten heute den Prozess, um dauerhafte Ersatzarbeiter für Fertigungsstellen einzustellen“, teilte Dan Gillian, Vizepräsident von Boeing Defense, den Mitarbeitern mit. Die ersten Stellenausschreibungen gingen bereits online, eine Jobmesse ist für den 16. September geplant.
Produktion von Kampfjets in Gefahr
Besonders brisant: Die streikenden Arbeiter montieren Kampfflugzeuge wie die F/A-18 und andere militärische Ausrüstung. Boeing hatte bereits seit Streikbeginn versucht, mit nicht-gewerkschaftlich organisierten Angestellten die Produktion aufrechtzuerhalten – allerdings mit verlangsamtem Tempo.
Das Problem dabei? Viele Positionen erfordern Sicherheitsfreigaben, die normalerweise etwa sechs Monate dauern. Ein zeitraubendes Verfahren, das die Produktionsengpässe weiter verschärfen könnte.
Dabei steht viel auf dem Spiel: Boeing hat dieses Jahr den lukrativen Vertrag für den neuen F-47A-Kampfjet der US Air Force erhalten und konkurriert um den F/A-XX-Auftrag der Navy. Die streikenden Fachkräfte bezeichnete Boeing selbst als „Kern“ für diese Projekte.
Gewerkschaft schäumt vor Wut
Die Gewerkschaftsführung reagierte empört auf Boeings Vorgehen. „Boeing verdoppelt sein Missmanagement“, wetterte IAM-Präsident Brian Bryant. Besonders ärgert die Arbeiter der Vergleich zu anderen Boeing-Standorten: Kollegen in Washington und Oregon erhielten nach einem siebenwöchigen Streik 38 Prozent Lohnerhöhung plus 12.000 Dollar Bonus.
Die St. Louis-Arbeiter bekamen hingegen nur 20 Prozent Lohnplus und ursprünglich 5.000 Dollar Bonus angeboten – den Boeing nach der Ablehnung sogar zurückzog. „Das ist ein Schlag ins Gesicht“, so Bryant.
Parallel kämpft Boeing weiterhin mit der Zertifizierung neuer Flugzeugmodelle. Die FAA kündigte zwar Reformen zur Beschleunigung des Prozesses an, doch die 737 MAX 7 wird frühestens 2025 zugelassen – Jahre später als ursprünglich geplant.
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