Boeing kann einfach keine Ruhe finden. Während der Luftfahrtriese noch dabei ist, das Vertrauen nach den 737 MAX-Skandalen zurückzugewinnen, bricht nun gleich an zwei Fronten neues Ungemach aus. Ein Streik legt wichtige Rüstungsproduktionen lahm, gleichzeitig warnt die US-Luftfahrtbehörde vor neuen Qualitätsmängeln beim Dreamliner. Kann Boeing diesen Doppelschlag verkraften?
Rüstungssparte im Stillstand
Rund 3.200 Arbeiter haben in drei Boeing-Werken im Mittleren Westen die Arbeit niedergelegt. Betroffen sind Anlagen in Missouri und Illinois, die für die Fertigung von Militärflugzeugen und Waffen zuständig sind. Der Streik brach aus, nachdem die Gewerkschaft International Association of Machinists and Aerospace Workers einen überarbeiteten Vierjahresvertrag ablehnte.
Das verworfene Angebot hätte den Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 20 Prozent über vier Jahre plus einen Bonus von 5.000 Dollar gebracht. Den Gewerkschaftsmitgliedern reicht das nicht – sie fordern einen Vertrag, der ihren Qualifikationen und den gestiegenen Lebenshaltungskosten besser Rechnung trägt.
Besonders schmerzhaft für Boeing: Der Streik trifft die Produktion profitabler Rüstungsgüter wie die Kampfjets F-15 und F/A-18, den Trainer T-7 und die Luftbetankungsdrohne MQ-25. Boeing hat Notfallpläne aktiviert, um mit nicht-streikenden Mitarbeitern die Kundenbetreuung aufrechtzuerhalten.
Dreamliner mit neuen Problemen
Als wäre der Produktionsausfall nicht genug, mehren sich die Sorgen um die Qualität. Die US-Luftfahrtbehörde FAA warnt vor Problemen bei den Boeing 787-9 und 787-10 Modellen. Möglicherweise wurden Befestigungen für die Ram Air Turbine (RAT) mit einer falschen Titanlegierung hergestellt.
Die Konsequenzen könnten dramatisch sein: Im Ernstfall droht ein Ausfall der Notfallstromversorgung oder sogar das Ablösen des RAT-Moduls vom Flugzeug. Statt der vorgeschriebenen hochfesten Legierung könnte handelsübliches, unlegiertes Titan der Güteklassen 1 oder 2 verwendet worden sein – mit deutlich geringerer Festigkeit.
Boeing hatte bereits im Februar 2025 seine Kunden informiert und unterstützt nun den FAA-Vorschlag für verpflichtende Kontrollen.
Lichtblicke bei Auslieferungen
Trotz der negativen Schlagzeilen gibt es auch positive Signale. Die Fluglinie Allegiant Air berichtet, dass die Auslieferungen der Boeing 737 MAX 8 pünktlicher verlaufen als erwartet. Nach jahrelangen Verzögerungen gilt 2025 als "Aufholjahr".
Zusätzlich erwägt Kambodscha den Kauf von zehn Boeing 737-8 MAX für 900 Millionen bis 1,2 Milliarden Dollar – Teil einer Flottenmodernisierung zur Senkung von Treibstoffkosten und Emissionen.
Die Frage bleibt: Kann Boeing diese positiven Impulse nutzen, um die aktuellen Krisen zu überwinden?
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