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Boeing Aktie: Auftragsboom mit Hindernissen

Boeing meldet Rekordbestellungen im November, während die US-Behörde FAA die Zulassung für die 737 MAX 10 prüft und die MAX 7 sich weiter verzögert.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Über 160 Brutto-Bestellungen im November eingeflogen
  • FAA startet Überprüfung des MAX-10-Cockpitwarnsystems
  • Zertifizierung der MAX 7 auf 2026 verschoben
  • Finanzchef prognostiziert positiven Cashflow für 2026

Der Luftfahrtriese Boeing befindet sich in einer komplexen Gemengelage. Während die Auftragsbücher im November förmlich explodierten und den Rivalen Airbus in den Schatten stellten, sorgen neue behördliche Prüfungen für Stirnrunzeln. Die zentrale Frage für Anleger lautet: Können die starken kommerziellen Daten die erneuten Verzögerungen bei der wichtigen 737-MAX-Zertifizierung kompensieren?

Regulatorischer Gegenwind hält an

Zum Wochenausklang zeigte sich die Aktie am Freitag widerstandsfähig und legte um gut 2 Prozent auf 174,44 Euro zu. Diese Stabilität ist bemerkenswert, da die Nachrichtenlage aus Washington durchaus belastend wirkt. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat offiziell eine Überprüfung des Warnsystems für die Cockpit-Besatzung der 737 MAX 10 angekündigt.

Dieser Schritt ist ambivalent: Er bedeutet zwar kurzfristig erhöhte Aufsicht, signalisiert aber auch konkrete Fortschritte im Zulassungsprozess für die größte Variante der MAX-Familie. Weniger erfreulich sind die Neuigkeiten zur kleineren MAX 7. Southwest Airlines CEO Bob Jordan dämpfte kürzlich die Erwartungen und prognostizierte die Zertifizierung nun erst für August 2026, was den kommerziellen Einsatz wohl auf Anfang 2027 verschiebt.

Operative Stärke überrascht

Dass der Kurs nicht unter diesen Verzögerungen leidet, liegt an der überraschend starken operativen Entwicklung. Boeing konnte im Rennen um Neubestellungen für 2025 zuletzt am europäischen Erzrivalen Airbus vorbeiziehen. Die November-Daten sprechen eine deutliche Sprache:

  • Auslieferungen: 44 Verkehrsflugzeuge wurden übergeben.
  • Bestellungen: Der Konzern sammelte 164 Brutto-Bestellungen ein.
  • Auftragsbestand: Nach Stornierungen blieben netto 126 Flugzeuge, was den Gesamtbestand auf über 6.000 Maschinen festigt.

Besonders die anziehende Nachfrage nach Großraumflugzeugen der Typen 787 und 777X stützt das Geschäft. Diese hochmargigen Modelle helfen dabei, die finanziellen Belastungen durch die Verzögerungen bei den Schmalrumpfflugzeugen (Narrow-Bodies) abzufedern.

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Finanzielle Wende in Sicht?

Neben den Auftragszahlen sorgt auch der Ausblick des Managements für Zuversicht. Finanzvorstand Jay Malave stellte für 2026 einen positiven freien Cashflow im niedrigen einstelligen Milliardenbereich in Aussicht. Diese Prognose war entscheidend, um die pessimistische Stimmung des letzten Quartals zu drehen. Mittelfristig hält das Management am Ziel von 10 Milliarden US-Dollar freiem Cashflow fest.

Analysten bewerten diese Entwicklung positiv. Die Großbank UBS bestätigte ihre Kaufempfehlung („Buy“) mit einem Kursziel von 275 US-Dollar. Die Experten setzen darauf, dass die Produktionshochläufe gelingen und die verbleibenden Hürden bei der MAX-Zulassung überwunden werden.

Das aktuelle Kursniveau deutet darauf hin, dass der Markt bereit ist, über die zeitlichen Verschiebungen hinwegzusehen, solange die Nachfrage der Airlines so robust bleibt wie im November. Entscheidend für die weitere Entwicklung wird nun sein, ob Boeing die neuen, nach hinten korrigierten Zeitpläne für die MAX 7 und 10 verlässlich einhalten kann.

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