Während die gesamte Automobilbranche unter strukturellen Veränderungen stöhnt, trifft es BMW besonders hart: Gewinneinbruch, Rating-Herabstufung und ein Führungswechsel in turbulenten Zeiten. Doch ist der aktuelle Kursrutsch nur eine vorübergehende Delle – oder offenbart der Premium-Hersteller fundamentale Schwächen?
Quartalszahlen enttäuschen trotz stabiler Verkäufe
Die Zahlen für Q2 2025 lesen sich ernüchternd: Ein Gewinnrückgang von satten 32,3% auf 2,6 Milliarden Euro vor Steuern schockierte die Anleger. Besonders schmerzhaft ist die eingebrochene EBIT-Marge im Automotive-Bereich – von 8,4% auf nur noch 5,4%.
Das Paradoxe: Bei stabilen Auslieferungen von über 620.000 Fahrzeugen brachen die Umsätze um 8,2% ein. CFO Walter Mertl macht dafür drei Hauptfaktoren verantwortlich:
– Massive Währungseffekte
– Nachfrageschwäche in China
– Zollerhöhungen mit 1,5 Prozentpunkten Margebelastung
Rating-Abschlag und Führungsroulette
Standard & Poor’s reagierte prompt und stufte den Ausblick für BMW von „stabil“ auf „negativ“ herab. Die Begründung: anhaltende Verkaufsrückgänge in China und die Unfähigkeit, den wichtigen 3%-Marktanteil zu halten. Die Agentur erwartet erst ab 2027 eine spürbare Erholung der Margen.
Parallel vollzieht BMW ein riskantes Personalkarussell: Ausgerechnet jetzt wechselt CIO Alexander Buresch, der die digitale Transformation vorantrieb, zu Financial Services. Sein Nachfolger Franz Decker übernimmt in einer Phase, in der IT-Herausforderungen und die E-Auto-Strategie „Neue Klasse“ maximalen Druck erzeugen.
Lichtblick am Horizont?
Trotz der düsteren Nachrichtenlage gibt es auch positive Signale. Barclays überraschte mit einem Rating-Upgrade von „Underweight“ auf „Equalweight“ und erhöhte das Kursziel von 73,50 auf 82,50 Euro. Die Analysten begründen dies mit:
– Bestätigung der Marge im Zielkorridor
– Konstruktiven Free-Cashflow-Entwicklungen in Q2
– Potenziellen Zollerleichterungen zwischen EU und USA
Die jüngste Einigung über Zollreduzierungen ab August könnte BMW tatsächlich entlasten – Barclays sieht das Margenrisiko daher „eher nach oben gerichtet“.
Neue Klasse als Rettungsanker?
CEO Oliver Zipse warnt indes vor einem brutalen „Ausleseprozess“ in der Branche. Alles setzt der Konzern auf die vollständig überarbeitete „Neue Klasse“-Elektroserie, mit der man zu Tesla aufschließen will. Der iX3 soll auf der Münchner Automesse die Wende einläuten.
Die Aktie notiert bei 89,70 Euro und damit nur knapp 1,6% unter dem 52-Wochen-Hoch – bemerkenswert robust angesichts der Negativmeldungen. Die Frage ist: Vertrauen die Anleger auf die eingepreiste Erholung 2027, oder übersehen sie akutere Risiken? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob BMWs Elektro-Offensive trägt – oder ob der China-Blues und Zollschock weiterhin nachwirken.
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