Die deutsche Automobilindustrie meldet die schlechtesten Gewinnzahlen seit der Finanzkrise 2009, doch ein Konzern entzieht sich dem Abwärtssog. Während die Konkurrenz unter massiv sinkenden Margen ächzt, zeigen die Münchner überraschende operative Stärke. Anleger stellen sich nun die Frage: Kann das Unternehmen diese Widerstandskraft auch halten, wenn ab Januar die Preise im wichtigsten Absatzmarkt USA zwangsweise steigen?
Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
- Sektorkrise: Kumulierter operativer Gewinn der deutschen Autobauer bricht um 76 Prozent ein.
- Outperformance: BMW hält die Marge bei soliden 7,0 Prozent (Schnitt: 3,9 Prozent).
- Preisanstieg: US-Modelle werden ab 1. Januar 2026 teurer.
- Führungswechsel: Milan Nedeljković wird im Mai 2026 neuer CEO.
- Kursentwicklung: Aktie notiert mit 95,14 Euro in Schlagdistanz zum Jahreshoch.
Ein Fels in der Brandung?
Die Zahlen einer aktuellen EY-Analyse zeichnen ein düsteres Bild für die Branche: Der operative Gewinn von Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz ist im dritten Quartal kumuliert auf nur noch 1,7 Milliarden Euro zusammengeschmolzen. Experten sprechen von einem „perfekten Sturm“ aus Investitionslasten, Währungseffekten und einer Schwäche im Premiumsegment.
In diesem Umfeld agiert BMW bemerkenswert stabil. Während die durchschnittliche Marge der Konkurrenz auf ein Zehnjahrestief von 3,9 Prozent fiel, verteidigten die Münchner eine operative Marge von 7,0 Prozent. Damit ist der Konzern aktuell der zweitprofitabelste Massenhersteller der Welt, knapp hinter Suzuki. Diese relative Stärke spiegelt sich auch im Aktienkurs wider: Mit einem Zuwachs von 22,10 Prozent seit Jahresanfang und einem aktuellen Kurs von 95,14 Euro notiert das Papier nur knapp unter dem jüngsten 52-Wochen-Hoch von 97,12 Euro.
Preiserhöhungen als Risiko
Um die Profitabilität zu sichern, geht das Management nun jedoch ein Wagnis ein. Als Reaktion auf die 15-prozentigen US-Zölle hebt BMW zum 1. Januar 2026 die Preise in den USA an. Volumenmodelle wie der X3 werden um 400 bis 1.500 US-Dollar teurer, beim M5 Touring beträgt der Aufschlag sogar 3.800 US-Dollar.
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Diese Maßnahme soll Währungs- und Zollverluste kompensieren, birgt aber Gefahren. In einem ohnehin preissensiblen Markt könnten die Aufschläge Kunden zur Konkurrenz treiben. Dies wiegt umso schwerer, da der Anteil des chinesischen Marktes am Gesamtabsatz bereits deutlich gesunken ist und die USA als Ertragssäule essenziell bleiben.
Kontinuität an der Spitze
Parallel zu den operativen Herausforderungen regelt der Konzern seine Nachfolge. Der Aufsichtsrat ernannte Milan Nedeljković zum neuen Vorstandsvorsitzenden, der am 14. Mai 2026 Oliver Zipse ablösen wird. Als interner Kandidat steht Nedeljković für Kontinuität und genaue Kenntnis der Produktionsprozesse. Flankiert wird der Wechsel von strategischen Schritten in der Kreislaufwirtschaft: Seit gestern läuft ein neues Verfahren zum Direktrecycling von Batterierohstoffen, um langfristig Kosten zu senken.
Fazit
BMW beweist in einer historischen Branchenkrise beachtliche Substanz. Die operative Marge von 7,0 Prozent rechtfertigt die bisherige Outperformance der Aktie gegenüber dem Sektor. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird sein, ob die US-Kunden die Preiserhöhungen im ersten Quartal 2026 akzeptieren, ohne dass die Absatzzahlen einbrechen.
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