Goldman Sachs sorgt für Paukenschlag: Der Investmentbank-Riese hat BMW von „Sell“ direkt auf „Buy“ hochgestuft – eine der drastischsten Neubewertungen, die Analyst Christian Frenes je vorgenommen hat. Was steckt hinter diesem radikalen Sinneswandel? Und kann BMW tatsächlich die Wende schaffen, während die deutsche Automobilindustrie weiter unter Druck steht?
Die Reaktion an der Börse ließ nicht auf sich warten: Die Aktie legte prompt zu und notiert aktuell bei rund 86,60 Euro.
Quartalszahlen übertreffen alle Erwartungen
Die jüngsten Q3-Zahlen liefern die Antwort auf das plötzliche Analysten-Vertrauen. BMW meldete eine operative Marge im Automobilbereich von 5,2% – ein beachtlicher Sprung gegenüber mageren 2,3% im Vorjahr und deutlich über den Markterwartungen.
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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
– EBIT: 2,3 Milliarden Euro
– Umsatz: 32,3 Milliarden Euro
– Automotive-Marge: 5,2% (Q3)
– Jahresprognose bestätigt: 5-6% Marge
BMW-Chef Oliver Zipse zeigte sich zuversichtlich: Trotz geopolitischer Spannungen und verschärftem Wettbewerb beweise das Geschäftsmodell seine Widerstandsfähigkeit.
„Neue Klasse“ wird zum Game Changer
Der eigentliche Hoffnungsträger wartet jedoch noch in den Startlöchern. Ab 2026 soll die komplett neu entwickelte Elektrofahrzeug-Serie „Neue Klasse“ für frischen Wind sorgen. Die Vorbestellungen für das Debütmodell iX3 übersteigen bereits jetzt alle Erwartungen – die Auftragsbücher reichen mehrere Monate ins Jahr 2026 hinein.
Besonders interessant: Die Investitionsspitze in die Elektromobilität ist überschritten. Das bedeutet sinkende Entwicklungskosten bei gleichzeitig steigenden E-Mobilitäts-Umsätzen – eine vielversprechende Kombination für die Profitabilität.
Massiv unterbewertet?
Eine aktuelle DCF-Analyse kommt zu einem bemerkenswerten Ergebnis: Der faire Wert der BMW Aktie liegt bei 133,41 Euro – satte 36,2% über dem aktuellen Kursniveau. Das KGV von 7,46 liegt weit unter der als fair erachteten Bewertung von 11,18.
Analysten prognostizieren einen Anstieg der freien Cashflows auf fast 7 Milliarden Euro bis Ende 2029. Kann BMW diese Erwartungen erfüllen?
Zölle bleiben Belastung
Die Medaille hat allerdings eine Kehrseite. Zölle drückten die Automobilmarge im dritten Quartal um etwa 1,75 Prozentpunkte. Als einer der größten Autoexporteure aus den USA ist BMW zwar besser positioniert als Wettbewerber ohne US-Produktion – doch EU-Zölle auf den in China gefertigten elektrischen Mini belasten zusätzlich.
Die China-Schwäche bleibt ein strukturelles Problem, das kurzfristig nicht verschwinden wird.
Analysten drehen positiv
Goldman Sachs steht nicht allein mit seiner optimistischen Einschätzung. Deutsche Bank, DZ Bank und Intesa Sanpaolo vergaben ebenfalls Buy-Ratings. Bernstein-Analysten bezeichnen BMWs „Neue Klasse“ sogar als „eine der umfassendsten Transformationsgeschichten“ ihrer Branchenabdeckung.
Die BMW Aktie steht an einem Wendepunkt: Starke operative Zahlen treffen auf vielversprechende Zukunftsaussichten. Mit der „Neuen Klasse“ könnte BMW den Sprung schaffen, den viele deutschen Autobauern bisher verwehrt blieb – die erfolgreiche Transformation ins E-Zeitalter bei gleichzeitiger Profitabilität.
